Individualverkehr mit ÖV verknüpfen

Die mittlerweile fünfte Mobilitätswoche Basel Dreiland steht beinahe schon vor der Tür. Wir nützen die Wartezeit, um mit den diesjährigen Partnern über ihr Engagement und die Zukunft der Mobilität zu sprechen. Heute: Michel Berchtold, Leiter Regionalverkehr Nordwestschweiz bei der SBB. (Bild: ©SBB CFF FFS)

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Die Mobilitätswoche Basel Dreiland feiert ihren 5. Geburtstag – und die SBB ist seit Beginn an dabei. Was sind die Gründe für Ihr Engagement bei der Mobilitätswoche?

Die Mobilitätswoche fokussiert sich auf nachhaltige und umweltfreundliche Mobilitätsformen. Die Bahn ist das Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität in der Schweiz. Mit der SBB sind täglich 1 210 000 Passagiere und rund 205 000 Tonnen Güter energieeffizient, klimaschonend und sicher unterwegs. Somit passen SBB und Mobilitätswoche bestens zueinander. 

Die Mobilitätswoche Basel Dreiland feiert ihren 5. Geburtstag – in diesem Jahr geht es speziell um «smarte Mobilität». Was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Die Kunden erwarten von uns, dass wir Sie auf der ganzen Reise begleiten, dass wir ihnen zeigen, welcher Weg und welches Verkehrsmittel die besten sind, um schnell, einfach und praktisch von Tür zu Tür zu gelangen. Hier bieten uns digitale Plattformen und Hilfsmittel grosse Chancen – ohne dass wir für viel Geld neue Gleise, Tunnels oder Brücken bauen müssen. Aber klar ist, auch in der digitalen Welt braucht es die enge Verzahnung der verschiedensten Verkehrsträger. Selbstverständlich wollen wir auf unserer App anzeigen können, welches Tram zum Zolli fährt und wo der Bus hält, der uns zum Flughafen bringt. Hier sind wir mit unserer SBB Mobile App schon sehr weit. So zeigt die App bereits heute die gesamte öV-Reisekette – also Zug, Tram, Bus inklusive Fussweg an. In diese Richtung arbeiten wir weiter. Die digitalen Hilfsmittel sind für die kombinierte Mobilität eine grosse Chance.

Kombinierte Mobilität? Wie zum Beispiel?

Ich stelle mir vor, dass in naher Zukunft das Auto oder das Velo über SBB Mobile gebucht werden kann. Wir wollen neben dem öffentlichen Verkehr auch den individuellen Verkehr besser vernetzten und eng mit dem öV verknüpfen. Dies beginnt zum Beispiel beim Velo. Im Kanton Baselland bieten wir an den SBB Bahnhöfen rund 2000 Velo-Abstellplätze an. Rund um den Bahnhof Basel SBB sind es etwa 3000 Plätze, die wir von der SBB gemeinsam mit unseren Partnern zur Verfügung stellen. Wir werden diese Zahl in naher Zukunft erhöhen. Ausserdem gibt es am Basel Bahnhof SBB eine Vermietstation von Rent a Bike mit einer breiten Auswahl an Bike-Typen. Aber auch das Auto kann mit dem Zug clever kombiniert werden. 

Inwiefern? 

In Baselland und Baselstadt bieten wir an 14 Bahnhöfen rund 1000 P+Rail- Parkplätze an. Gerade wenn der ideale öV-Anschluss etwas weiter von der Wohnadresse entfernt liegt, ermöglicht P+Rail einen bequemen und direkten Zugang zur Bahn – beim Pendeln und in der Freizeit. Bereits heute können unsere Kunden ihren Parkplatz auf der P+Rail-Anlage per App bezahlen oder die Buchung von unterwegs verlängern, wenn sie das wünschen. Immer mehr Kunden machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. 

Wer selber kein Auto hat, oder es zuhause lassen will, ist mit Vorteil Kunde von Mobility. Für die SBB ist Mobility ein natürlicher und starker Partner. Schliesslich sind es SBB-Kunden gewohnt, ihr Fahrzeug mit anderen zu teilen. In diesem Sinne ist die SBB Vorreiter in der «shared economy». Dieses Modell hat die Mobility-Tochter Catch-a-Car zusammen mit uns und weiteren Partnern in Basel ausgebaut. So ist es heute möglich, das Catch-a-Car-Auto am Bahnhof zu beziehen und an einem anderen Ort in der Stadt zurückzugeben.

Trägt das alles denn auch dazu bei, die Mobilität nachhaltiger zu machen?

Ja, denn die kombinierte Mobilität zielt um Grundsatz darauf ab, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Mobilität ist die Grundlage für eine gut funktionierende Gesellschaft und Wirtschaft. Für eine nachhaltige Entwicklung der Schweiz ergeben sich insbesondere im Verkehrsbereich grosse Potentiale.

Wir erinnern uns lebhaft an den Lok-Simulator von der letztjährigen Mobilitätswoche. Welche Aktionen haben Sie in diesem Jahr geplant?

Am Stand der SBB im Bahnhof Basel können sich Interessierte informieren, wie Zug, Velo und Auto clever miteinander kombinieren werden können, um möglichst effizient von A nach B zu gelangen. Zudem kann man attraktive Preise beim Wettbewerb gewinnen.

Herr Berchtold, herzlichen Dank für das Gespräch.