Keine Ausrüstung, keine Hilfsmittel, kein Zubehör. Zu Fuss unterwegs zu sein, liegt uns am nächsten und ist eine der wichtigsten Fortbewegungsarten in unseren Städten ist. Die Baslerinnen und Basler legen zu Fuss 37% ihrer Wege zurück. Der Verein umverkehR wollte es nun genauer wissen. Er untersuchte in acht Deutschweizer Städten, Strassenabschnitte, Plätze und Querungen und schaute, wie viel sie Fussgängerinnen und Fussgängern zu bieten haben.
Mittlere Brücke sticht heraus
Im Vergleich aller bewerteter Strassenabschnitte sticht die Mittlere Brücke heraus und erhält von den Autoren 96 von 100 Punkten. Das Trottoir wird als breit genug beurteilt, um komfortabel nebeneinander zu gehen. Die Brücke überzeugt zudem bei der Hindernisfreiheit, Aufenthaltsqualität und sozialen Sicherheit. Die Fahrbahn auf der Brücke ist praktisch vom Autoverkehr befreit und steht öffentlichen Verkehrsmitteln und Velos zur Verfügung – mit Konflikten ist daher nicht zu rechnen. Die Autoren kommen zu dem Schluss: «Die Mittlere Brücke ist ein wunderbares Beispiel, wie Fuss-, Velo- und öffentlicher Verkehr getrennt und ungestört voneinander funktionieren können.»
Situation «generell genügend bis gut»
Die Situation der Fussgängerinnen und Fussgänger in den Deutschschweizer Städten bewerten die Autoren generell als genügend bis gut. Nach ihrer Ansicht haben sich die Verhältnisse in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten um Einiges verbessert. Zugleich sehen sie noch deutliche Potenziale, vor allem bei den Platzverhältnissen für Fussgängerinnen und Fussgänger.
- Gesamtsieger mit 72% der erfüllten Anforderungen ist Zürich vor Basel mit 71,3% und Winterthur mit 69,1%.
- Alle acht untersuchten Deutschschweizer Städte liegen in der Gesamtbewertung mit Ergebnissen zwischen 63% (Luzern) und 72% (Zürich) relativ nahe beieinander.
- Alle Städte liegen in der Gesamtbewertung bei einem «Gut» (Zürich und Basel) oder einem «Genügend» (Winterthur, Bern, Biel, St. Gallen, Thun und Luzern), jedoch erhält auch keine Stadt ein «Sehr gut».
Die Studie des Vereins umverkehR wurde im Sommer 2016 in Basel, Bern, Biel, Luzern, St. Gallen, Thun, Winterthur und Zürich durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Rapperswil hat der Verein einen umfangreichen Katalog zur Beurteilung der Fussgängerfreundlichkeit erarbeitet.