Marketing mit Pedalkraft

Velofahren lohnt sich – für die Umwelt und die Gesundheit. Soweit so klar. Man spart auch das ÖV-Ticket oder Versicherung und Benzin. Aber zahlt jemand Bares für’s Velofahren? Seit neuestem schon. Basel unterwegs hat bei den Gründern von Working Bicycle vorbeigeschaut und den Selbstversuch gemacht.

15616 WorkingBicycle Blog Basel unterwegs

Ambitioniert ist es in jedem Fall – das Team von Working Bicycle. Wenn es nach den dynamischen Gründern Luca und Patrick Tschudi geht, soll der Werbemarkt mit dem Velo aufgemischt werden. Und lohnen soll sich der Tritt in die Pedale ebenso – für Velofahrer, wie auch für Unternehmen. Und dazu braucht es gar nicht viel: Eine moderne Box aus Holz, ein Velo und eine motivierte Person. Und das Team von Working Bicycle. Es bringt Velofahrer und Werbekunden zusammen. Die Werbebox ist dann in Basel unterwegs und soll Lust auf die Produkte oder Dienstleistungen wecken.

Velowerbung im Test

Ob das denn wirklich funktioniert? Martin vom Basel unterwegs Team schwingt sich selbst in den Sattel und macht den Test. Die Anmeldung erfolgt online und los geht’s. Naja, nicht ganz. Denn aktuell läuft gerade keine Werbekampagne. Nach einigen Tagen gibt’s eine Nachricht per Mail – eine Werbeaktion steht bevor. Rasch sind die Plätze ausgebucht, doch ich kann einen ergattern. Am Samstag wird die Box montiert. Am Treffpunkt herrscht lockere Stimmung und die schicke Werbebox sitzt in wenigen Minuten fest auf dem Gepäckträger. Damit auch alles mit rechten Dingen zugeht, wird ein Kilometerzähler montiert und die Box plombiert. Sie lässt sich aber zum Verstauen kleinerer Dinge weiterhin öffnen und schliessen.

Die kommenden zwei Wochen vergehen flott. Immer wieder werde ich gefragt, was das für eine Box sei. Ein wenig vermisse ich mein Velokörbchen (nicht schön, aber praktisch!), die Box nutze ich nicht zum Verstauen. Sie ist für meinen Einkauf zu klein. Bei der Rückgabe frage ich nach meinem Kilometerstand und bin erstaunt. Es sind immerhin 65 Kilometer in zwei Wochen zusammengekommen – ohne grössere Fahrten. Mein Fazit soweit: Eine unkomplizierte Sache. Und 45 Franken obendrauf.

Erwartungen übertroffen

Und was meinen die Gründer? Luca und Patrick Tschudi sind begeistert. „Alle Velofahrerinnen und –fahrer waren pünktlich bei der Montage und alle Boxen wurden gut behandelt und sind im tadellosen Zustand zurückgekommen. Man hat den Eindruck, alle haben den Job mit dem nötigen ernst angenommen. Aber auch der Fahrspass auf dem Velo wurde nicht vergessen. Trotz Winterwetter wurden die obligatorischen 10 Kilometer pro Woche und Fahrer bei weitem übertroffen. Die Leute waren drei- bis viermal so weit unterwegs. Gut für die Fitness – aber auch gut für den Werbepartner. Das war überraschend schön für uns.“

Grosse Pläne

Die ersten drei Kampagnen sind gut gelaufen und die Gründer machen ambitioniert weiter. Für April und Mai sind grössere Werbeaktionen geplant. Für die muba zum Beispiel werden 100 Velofahrer durch die Stadt rollen. Und auch Pro Innerstadt Basel wird auf die Radwerbung aufspringen. Bis zum Herbst sollen viele weitere Angebote dazukommen. Und auch die Expansion in weitere Städte in der Schweiz liegt im Fokus der Unternehmer. Wir werden also schauen, wie die geplante Revolution des Werbemarktes auf zwei Rädern weitergeht. Wer einen Grund für’s Velofahren gesucht hat – in Basel ist ein weiterer dazugekommen.

Du hast Working Bicycle getestet? Was sind deine Erfahrungen. Melde dich via Facebook Privatnachricht.

Basel, 23.02.2018