Helm oder kein Helm? In der Schweiz gibt es beim Velofahren keine Pflicht zum Tragen eines Velohelmes (mit Ausnahme bei der Fahrt mit schnellen E-Bikes) – auch nicht für Kinder. Die Verbände wie Pro Velo Schweiz oder der TCS empfehlen aber die Verwendung eines Velohelms. Wichtig sind die Qualität, Passform und das korrekte Tragen.
Klassischer Cityhelm
Helme für Cityradler zeichnen sich durch eine robuste Konstruktion aus. Während die Ventilation nicht ganz so wichtig ist wie beim schweisstreibenden MTB- oder Rennradsport, schützt ein geschlossenes Design besser vor Wind und Regen. Oft kommen diese Stadthelme im Hartschalen-Design daher und verfügen häufig über zusätzliche Reflektoren oder gar integrierte LED-Beleuchtung.
Innovativer Falthelm
Der klassische Velohelm ist dir zu sperrig? Wie wäre es mit einem Helm zum Falten? Es gibt ihn in der bekannten Form oder sogar aus Papier! Auf dem Kopf schützt dieser Falthelm durch seine wabenförmige Struktur. Eine spezielle Beschichtung lässt den Helm für mehrere Stunden dem Regen widerstehen. Der recyclbare Falthelm verliert zwar seine Schutzfunktion nach mehrmaligem Gebrauch, ist aber eine platzsparende Alternative für die Fahrten zwischendurch in der Stadt.
Airbag-Helm
Ein Airbag für’s Velo? Als „unsichtbaren“ Velohelm verkauft die Firma Hövding einen besonderen Schutz. Kein klobiger Helm sitzt auf dem Kopf und auch die Frisur wird nicht zerstört – so das Versprechen. Stattdessen trägt man eine Art Halskrause, die die normalen Nackenbewegungen beim Velofahren nicht beeinträchtigen soll. Das Gewicht von 700 Gramm ruht auf den Schultern. Gerät man mit dem Velo in einen Unfall, dann löst der Airbag in der Halskrause aus. Über den Kopf stülpt sich innert kürzester Zeit eine Schutzhülle und das Luftpolster verhindert schlimmere Verletzungen am Kopf. Ganz günstig ist der innovative Helm allerdings nicht.
Helmmütze
Ribcap ist kein Helm, aber mehr als eine Mütze, so lautet das Versprechen. Der Anbieter der speziellen Kopfbedeckung möchte Mode und Sicherheit vereinen. Der Schutz ist nicht so hoch wie beim klassischen Helm, aber deutlich besser als bei einer normalen Mütze – dank eingenähter Protektoren. Im Falle eines Sturzes sollen die weichen Schutzpads die Aufprallenergie absorbieren. Zugleich lässt sich die Ribcap einfach falten und in der Tasche verstauen. Die Protektoren werden in der Schweiz entworfen und hergestellt. Gut für den Winter, aber wenn es wärmer wird? Für Frühling und Sommer bietet Ribcap eigene Modelle für bessere Atmungsaktivität und Komfort an.
Schutz auf Rennvelo und Mountainbike
Besonders beim Sport ist der Velohelm ein wichtiger Begleiter. Der optimale Helm für’s Rennvelo sollte nicht nur sicher sein. Eine gute Belüftung hilft dir, beim Rennen einen kühlen Kopf zu bewahren. Zusätzlich sollte dein Rennradhelm möglichst leicht sein und angenehm sitzen ohne zu drücken, damit er auch auf langen Touren nicht stört. Auf keiner Mountainbike-Tour sollte der Helm fehlen, ganz besonders wenn man auf Singletrails unterwegs ist. Die MTB-Helme schützen dich auch vor tiefer hängenden Ästen. Neben der Schutzwirkung stehen auch hier eine gute Belüftung und ein geringes Gewicht ganz oben bei den Eigenschaften eines guten Mountainbike-Helmes.
Unsere Checkliste für den optimalen Helm
Du siehst, die Auswahl an Helmen ist gross –von innovativ bis klassisch. Für den klassischen Helm empfehlen wir dir folgende Punkte zu beachten:
- Kaufe nur einen Velohelm, der die Sicherheitsprüfung nach EN 1078 bestanden hat. Diese sieht unter anderem einen Aufprall auf eine Bordsteinkante mit 16,5 km/h vor. Der Helm muss im Inneren mit einer entsprechenden Etikette gekennzeichnet sein. Der Velohelm muss gut sitzen, ohne zu drücken und darf nicht wackeln. Probiere mehrere Helme an und trag diese einige Minuten, damit du sie vergleichen kannst. Achte darauf, dass der Helm bequem ist und keine Druckstellen verursacht.
- Achte auf das Herstellungsdatum, denn das Material altert. Experten empfehlen, den Helm alle drei bis vier Jahre zu ersetzen. Nach einem Sturz, bei dem der Velohelm einen starken Stoss oder Schlag erlitten hat sollte der Helm ersetzt werden. Bei Dunkelheit erhöht ein heller Helm die Chance, rechtzeitig gesehen zu werden. Am besten verfügt der Velohelm über reflektierende Materialien. Dunkle Helme sieht man schlechter und sie werden bei Sonneneinstrahlung heisser.
- Lüftungsschlitze sorgen für eine gute Luftzirkulation und ein Insektennetz an den Öffnungen verhindert ungebetene Gäste im Helm. Ein Bienenstich während der Velofahrt ist keine schöne Sache. Die Vorderkante des Velohelms sollte nicht mehr als zwei Finger breit über der Nasenwurzel sein. Ein Riemen soll vor, einer hinter dem Ohr durchgehen; der Riemen unter dem Kinn soll bequem und nicht zu nah an der Gurgel sein.
Welcher Helm hat dich überzeugt? Melde dich via Facebook Privatnachricht.
Basel, 09.03.2018
Bild: Jonas Ingerstedt