Zu Besuch im Verkehrsgarten

Könnt ihr euch noch an den Besuch im Verkehrsgarten erinnern? Stop & Go und Linksabbiegen, Verkehrszeichen und Ampeln beachten… und dabei das treten auf dem Velo und die Freude am Velofahren nicht vergessen. Basel unterwegs hat bei der Verkehrsprävention am Morgartenring vorbeigeschaut.

15680 Verkehrsstunde V2 Basel unterwegs

Noch ist alles ruhig, denn die 18 Kinder sind noch nicht eingetroffen. Der zuständige Wachtmeister Patrick Schäfer begrüsst uns und erklärt, wie der heutige Unterricht ablaufen wird. Die 4. Klasse aus dem Sevogelschulhaus ist nämlich bereits zum zweiten Mal im Verkehrsgarten. Die Schüler werden heute unter anderem das Linksabbiegen üben. Nach kurzer Zeit trifft die Klasse ein und der Unterricht beginnt. Wir haben Patrick währenddessen einige Fragen gestellt.

Gerade ist der theoretische Teil des Besuchs durch und jetzt gehen die Kinder aufs Areal zum Velofahren. Wie viele Schülerinnen und Schüler unterrichtet ihr jährlich?
Bei uns kommen die Dritt- und Viertklässler zu Besuch, jedes Kind also zwei Mal. Künftig werden wir dann auch die Kinder bis in die 6. Klasse unterrichten. Es sind also etwa 2’500 Kinder und in den kommenden Jahren wird die Zahl stark steigen.

Habt ihr eine spezielle Ausbildung oder Weiterbildung, um mit den Kindern zu arbeiten?Wir haben die Weiterbildung zum Verkehrsinstruktor absolviert. Darin werden Themen wie Entwicklungspsychologie und pädagogische Elemente vermittelt, aber natürlich auch ganz praktische Dinge rund um den Verkehr. Die wichtigste Eigenschaft ist aber sicherlich der gute Zugang zu den Kindern. Die Kinder müssen einen akzeptieren, so wird die gemeinsame Arbeit dann auch zum Spass.

Was ist am wichtigsten, wenn ein Kind die Verkehrsstunde verlässt? Was soll es unbedingt mitnehmen?
Unser Ziel ist natürlich, den Kindern die Verkehrsregeln und die richtige Fahrweise zu vermitteln. Sie müssen auch lernen, dass es Risiken im Verkehr gibt und wie man mit diesen umgehen kann. Doch wir wollen auch, dass die Kinder Spass am Velofahren haben und Selbstvertrauen gewinnen. Haben die Kinder Freude, lernen sie viel schneller und gehen mit einer positiven Einstellung aufs Velo.

«Bei uns können sich die Kinder in einem sicheren Rahmen auch ein wenig austoben. Und jedes Kind soll uns mit einem Lächeln verlassen.» Patrick Schäfer, Wachtmeister

Kennen sich die Kinder schon mit der richtigen Fahrweise auf dem Velos aus?
Die meisten Kinder fahren korrekt und wollen auch richtig fahren. Die Verstösse kommen dann eher im Erwachsenenalter (lacht).

Die Kinder lernen bei euch das Verhalten im Strassenverkehr. Gebt ihr ihnen auch noch andere Tipps mit auf den Weg?
Wir versuchen natürlich den Kindern zu vermitteln, dass ein korrektes Verhalten im Verkehr für alle gilt – auch wenn sie zu Fuss unterwegs sind. Sie sollen auch lernen, mit den anderen Verkehrsteilnehmenden zu kommunizieren. Also sich gegenseitig anschauen oder klare Handzeichen geben, damit jeder weiss, was der andere möchte. Ganz wichtig und oft unterschätzt ist aber auch die Vorbildfunktion. Kinder kopieren viel aus ihrer Umgebung. Und wenn sie sehen, dass ein Erwachsener sich falsch verhält, kann es sein, dass sie dieses Verhalten nachmachen.

Gibt es einen Tipp, den Sie den Eltern ans Herz legen möchten?
Wichtig ist, die Kinder nicht zu überfordern und geduldig sein. Lieber einmal mehr absteigen und zum Beispiel einen Kreisel umlaufen. Kinder sind kleiner, haben einen anderen Blickwinkel. Sie brauchen für alles länger – sei es beim Laufen wegen der kürzeren Beine oder beim Fahren wegen der kleineren Räder.

Patrick rät den Eltern auch, die Kinder beim Velofahren vor sich her fahren zu lassen. So ist eine gute Kommunikation sichergestellt und auch die Übersicht besser. Bei zwei Erwachsenen nimmt man die Kinder in die Mitte. So können die Kinder vom vorderen Elternteil das Verhalten kopieren.

Wir danken Patrick für den kurzen Einblick in seinen Arbeitsalltag und wünschen noch viel Spass mit den Kids im Verkehrsgarten.

Kannst du dich noch an deinen Besuch im Verkehrsgarten erinnern?Melde dich via Facebook Privatnachricht.

Basel, 17.05.2018

 

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