Wir haben Kursteilnehmer Andreas Bertschmann vom Blumenladen au Bouquet getroffen. Er setzt neuerdings aufs Cargobike und hat die Schulung mitgemacht.
Warum haben Sie sich für das Cargobike in Ihrem Unternehmen entschieden? Was transportieren Sie denn genau damit?
Die Verkehrssituation für den klassischen Autoverkehr und somit auch für unsere Auslieferungen in der Innenstadt wird zusehends komplizierter. Ebenfalls die Möglichkeiten ein Fahrzeug auch nur für kurze Zeit zu parkieren ist schwierig geworden. Die Auslieferungen mit dem Cargobike erlauben uns hingegen praktisch alle Strassen uneingeschränkt zu nutzen und diese grösstenteils auch legal gegen die Einbahnregelung zu befahren. Dies spart enorm viel Zeit. Ebenfalls lösst sich das Parkplatzproblem, da das Cargobike vor den meisten Liegenschaften abgestellt werden kann. Auch hier: ein grosser Zeitgewinn. Wir transportieren unsere floristischen Werkstücke; seien es Blumensträusse, Gestecke oder andere Floralien.
Und was haben Ihre Mitarbeitenden dazu gesagt, auf das Cargobike umzusteigen? Waren alle gleich begeistert?
Den Entscheid eine Alternative zum Auto einzuführen fand grossen Anklang. Zweifel an der Machbarkeit entstanden, da dieses Verkehrsmittel auch ein Umdenken in unseren Liefergewohnheiten darstellte. Für die Tagesplanung unserer Spedition bedeutet dies (noch) einen Mehraufwand. Für diejenigen Mitarbeitenden, welche nun neu ebenfalls Botengänge mit dem Cargobike ausführen, werden Stadtkenntnisse vorausgesetzt. Diese Unsicherheit führt noch zu einer eher reservierten Haltung gegenüber dem Cargobike, welche jedoch zunehmend verschwindet.
Sie haben sich dann für die Teilnahme an einem Fahrkurs entschieden. Wie kam es dazu? Was waren Ihre Erwartungen?
Neben den fehlenden Stadtkenntnissen war das Fahren und Bedienen eines Cargobikes ein Hinderungsgrund. Grösse, Gewicht, Lenkverhalten und die veränderte Sicht (Transportbehälter) nach vorne und unten unterscheidet sich von einem „normalen“ Fahrrad und flössten Respekt, teilweise Angst, oder zumindest Unsicherheit ein. Der Kurs sollte diese Hemmungen aufheben und ein Gefühl für das Cargobike geben. Erste Fahrversuche in sicherer Umgebung und die anschliessende Ausfahrt im Verkehr sollten Ängste ausräumen, Tricks und Kniffs aufzeigen und eine Grundsicherheit im Umgang mit dem Cargobike vermitteln.
Hat der Kurs Spass gemacht? Was ist ihr Eindruck – sind nun alle Mitarbeitenden sicherer und entspannter auf dem Cargobike unterwegs?
Der Kurs von e-viva unter der Leitung von Stephan Lingenhel war sehr gut aufgebaut und hat neben dem Ausbildungsaspekt auch sehr viel Spass bereitet. In diesen drei Stunden war der Mix aus Theorie, Fahrübungen und Fahrpraxis sehr gut aufeinander abgestimmt. Der Tenor aller Teilnehmenden war, dass dieser Kurs geholfen hatte, die bestehenden Ängste abzubauen und sie es sich nun vorstellen können, öfter aufs Cargobike aufzusteigen. Es wurde auch angemerkt, dass auf den Kurs nun die Übung folgen muss um die Fahrpraxis noch zu vertiefen und zu verbessern. Nach wie vor sind die hohen Tramhaltestellen und die Tramschienen eine grosse Herausforderung.
Und Ihr persönliches Fazit: Würden Sie den Kurs weiterempfehlen und warum?
Ich empfehle diesen Kurs jedem, der gedenkt ein Cargobike, speziell eines mit Elektrounterstützung, zu lenken. Masse und Gewicht, Lenkeinschlag und Kurvenfahren, Beschleunigung und Bremsen unterscheiden sich von einem „gewöhnlichen“ Fahrrad. Gerade das Beherrschen dieser Grössen machen aber sicheres Fahren aus. Dieser Kurs spricht alle diese Themen an und trägt somit dazu bei, sich gekonnt im Strassenverkehr zu bewegen. Ein Folgekurs könnte „richtiges Beladen“ oder korrekte Sicherung der Ladung sein.
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Basel, 12.06.2018
