Abenteuer Schulweg

Auf dem Schulweg gibt es Vieles zu entdecken. Kinder sind neugierig und wollen ihre Umwelt erforschen. Das Bewusstsein für Gefahren ist aber noch nicht voll ausgebildet. Wir haben mir Dorothee, Mutter und Lehrerin an der Sekundarschule Vogesen über den Schulweg gesprochen. Und die Schüler Nora, Jamie und Keno erzählen ihre Sicht der Dinge.

15759 46 Schulweg Basel unterwegs

Dorothee ist seit eineinhalb Jahren Lehrerin an der Sekundarschule Vogesen und war zuvor an anderen Schulen tätig. Sie wohnt in Riehen und ist Mutter von zwei Kindern. Das Velo hat einen festen Platz im Alltag der Familie. Ihre Kinder wurden schon mit dem Velo in die Krippe gebracht.

In der Sekundarschule sind die Schüler zwischen 12 und 16 Jahren alt. Was tut die Schule dafür, dass die Kinder und Jugendlichen sicher zur Schule gelangen?
Die Verkehrsprävention, verbunden mit dem Besuch des Verkehrsgartens, wird bereits in der Primarschule behandelt. Für uns ist das Thema dann eher im normalen Schulalltag integriert. Wir unternehmen viele Exkursionen mit den Schülern und dort wird natürlich vorbesprochen welche Verhaltensregeln gelten. Es gibt zwar keine Gänsemärsche mehr, aber die Schüler sollen zusammen in Gruppen gehen oder fahren. Je nach Risiko oder Verkehrssituation fahren wir auf dem Velo in einer Linie. Mit einer Lehrkraft zuvorderst und zuhinterst. Für uns Lehrkräfte gilt es natürlich auch immer, eine Vorzeigerolle einzunehmen.

Im Moment wird rund um das Schulhaus viel gebaut und das Verkehrsaufkommen ist höher. Ist die Sicherheit auf dem Schulweg auch Thema in der Klasse?
Eher weniger. Die Schüler sind gut informiert und kennen sich aus. Fällt uns Lehrkräften etwas auf, dann thematisieren wir das in den Klassenstunden. Das Thema Verkehrssicherheit wird eher im Elternrat diskutiert und es werden mögliche Lösungen besprochen.

Du hast selbst Kinder im gleichen Alter wie deine Schüler. Welche Regeln gibt du Ihnen mit auf den Weg? Bei uns gilt die Regel: Beim Velofahren Helm tragen. Wir wollen den Kindern, aber auch Vertrauen schenken und kontrollieren sie nicht streng. Als Lehrkraft sehe ich eben auch viele Schüler mit dem Velohelm am Lenker und nicht auf dem Kopf. In diesem Alter ist das Tragen eines Velohelmes uncool und der Gruppendruck gross. Mein Mann und ich tragen unsere Velohelme konsequent und wollen so eine Vorzeigerolle vorleben.

Hast du Tipps für andere Eltern, die du gerne teilen möchtest?
Lasst euch beim Kaufen eines Velohelms Zeit und lasst die Kinder einen Helm aussuchen. Denn wenn er ihnen gefällt wird er auch lieber getragen. Manche anspruchsvolle Strecken kann man mit den Kindern gemeinsam abfahren. Das stärkt das Selbstvertrauen und sie lernen es, die Herausforderungen besser zu erkennen und zu meistern. Als Familie fahren wir auch gemeinsam auf stark befahrenen Strecken, um die Kinder an die anderen Verkehrsteilnehmenden zu gewöhnen. Natürlich Schritt für Schritt. Und wir versuchen unseren Kindern auch zu erklären, warum wir gewisse Regeln aufstellen.

Nora, Jamie und Keno sind Schüler und wohnen hier im Quartier. Sie kommen zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule und sind auch in der Freizeit aktiv unterwegs.

Fühlt ihr euch dabei sicher?
Nora: Ich fahre mit dem Velo zur Schule und fühle mich eigentlich sicher. Ich fahre, aber nicht unbedingt den schnellsten Weg, sondern den sichersten. Zudem fahre ich immer mit Freunden zusammen. So macht es dann auch mehr Spass. Nicht so gern fahre ich in der Innenstadt. Es hat zu viele Fussgänger. Dann laufe ich lieber.

Jamie: Ich komme zu Fuss in die Schule, weil mein Schulweg sehr kurz ist. Die Metzerstrasse ist die meistbefahrene Strasse, doch es hat überall Fussgängerstreifen und auch Ampeln, also ist es kein Problem. Ich mag den Wielandplatz nicht. Ich weiss nie, wie und wo die Autos fahren wollen und mache dann einen Umweg.

Keno: Ich bin mit dem Velo unterwegs und fühle mich auch sicher. Die Baustelle beim Biozentrum umfahre ich jedoch absichtlich. Dort sieht man wegen den Baugeländern nicht um die Ecke und das mag ich nicht. Ich finde es rund um den Barfüsserplatz fürs Velo schwierig und meide diesen Bereich.

Und alle Drei fanden, dass es mehr sichere Veloabstellplätze an der Schule geben sollte.

Hier noch ein paar Tipps zum beherzigen:

  • Kinder lernen stark von ihrem Umfeld. Den Schulweg kannst du mehrmals gemeinsam mit deinem Kind erkundigen, bis das Kind die anspruchsvollen Stellen kennt und sich auch sicher fühlt.
  • Du kannst mit deinem Kind das Verhalten aktiv für diverse Verkehrssituationen üben.
  • Aufgrund ihrer Grösse sind Kinder oft für andere Verkehrsteilnehmende schlecht erkennbar. Farbige Kleider und Reflektoren helfen, um die Kinder bereits von weitem zu erkennen.
  • Schulwege mit dem Velo, zu absolvieren, sollten Kinder erst nach dem Besuch der Fahrradschule im Verkehrsgarten.

Der Kanton bietet die Möglichkeit mit dem Geoportal den besten Schulweg zu finden. Viele weitere wertvolle Tipps findet ihr auch auf der Webseite der Beratungstelle für Unfallverhütung.

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