Die radelnde Schwester

Wer ab und zu auf dem Münsterplatz unterwegs ist, hat sie vielleicht schon einmal gesehen – die radelnde Schwester. Das hat uns neugierig gemacht. Wir wollten wissen wer die Frau auf dem Velo ist und haben im unscheinbaren Häuschen neben dem Gymnasium am Münsterplatz angeklopft. Unsere Gastgeberin ist Schwester Esther von der Kommunität Diakonissenhaus Riehen.

15762 45 Schwester Muensterhuegel Basel unterwegs

Verrätst du uns wie du Schwester wurdest und wie dein Alltag aussieht?
Ich bin seit fast 41 Jahren Schwester – bereits seit meinem 25. Lebensjahr. Ich war schon als junge Frau mit Gott unterwegs. Zuvor war ich Lehrerin und habe dann beim Diakonissenhaus in der Schule eine Stelle bekommen. So kam ich auch in Kontakt mit den Schwestern und wusste bald: Hier gehöre ich hin und fühle mich wohl. Wir sind eine Gemeinschaft von 68 Frauen im Alter zwischen 30 und 102 Jahren. Die Seelsorge gehört zu unseren Aufgaben, wir betreuen aber auch in Riehen ein Gästehaus mit Café. Und heute Nachmittag bereite ich einen Segensgottesdienst für Frauen im Rotlichtmilieu vor.

Und welche Aufgaben erledigt ihr im Häuschen am Münsterplatz?
Wir sind hier im Münsterhäuschen zu Dritt und unsere Aufgabe ist es, hier ein Haus der Offenheit zu pflegen. Wir sind für Gespräche, ein Kaffee, ein Gebet oder auch gemeinsame Mittagessen da. Im Münster helfen wir auch mit, die Mittagsgebete zu organisieren.

Euer Zentrum ist in Riehen. Wie bist du zwischen den beiden Orten unterwegs?
Ich fahre für zwei oder drei Tage mit dem Velo nach Riehen, um dort zu helfen. Mit dem Velo bin ich schon von Kindheit an unterwegs. Für mich ist es einfach das perfekte Fortbewegungsmittel. Ich finde Basel für Velofahrende sehr attraktiv. Ich arbeite auch oft drinnen und mache nicht besonders viel Sport. So ist das Velofahren eine willkommene Abwechslung.

Bist du denn das ganze Jahr mit dem Velo unterwegs?
Ja, frische Luft tut mir gut und der Winter ist in Basel ja nicht zu streng. Bei Regen trage ich noch einen Regenschutz und dann ist alles bestens. Am libesten fahre ich durchs St. Alban und dann über das Kraftwerk oder am Kleinbasler-Rheinufer entlang.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke. Das Münsterhäuschen am Münsterplatz 13 steht allen Besuchern offen. Schwester Esther lädt euch herzlich ein. Veloparkplätze gibt es direkt gegenüber.

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