Begegnungszone Novartis Campus

Der Novartis Campus ist rund 20 Hektar gross und beschäftigt 8’000 Mitarbeitende. Zudem besuchen mehr als 100’000 Gäste jedes Jahr das Headquarter von Novartis. Bei diesen Dimensionen ist die Mobilität auf dem Areal ein wichtiges Thema. Wir trafen Jorinde Behrens, Head Real Estate & Facility Services Switzerland, und sprachen mit ihr über nachhaltige Fortbewegung.

15771 Velo fahren auf dem Novartis Campus Basel unterwegs

Jorinde ist in ihrer Position für alle Gebäude, Aussenanlagen und Services auf dem Novartis Campus und den anderen Sites von Novartis in der Schweiz verantwortlich. Jorinde wohnt in der Nähe des Campus in Basel und fährt häufig mit ihrem geliebten Hollandrad oder geht einfach zu Fuss.

Der Novartis Campus ist riesig und verfügt zum Beispiel über Einkaufsmöglichkeiten und eine Post. Kannst du uns verraten, wie die Mitarbeiter mobil sind?
Etwa 60% unserer Mitarbeitenden kommen mit dem Velo, zu Fuss oder dem ÖV. Neben dem Arbeitsweg ist auch die Mobilität auf dem Novartis Campus selbst ein wichtiges Thema für uns. So bieten wir unseren Mitarbeitenden zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten direkt auf dem Campus an. Sie können also viele ihrer täglichen Bedürfnisse direkt vor Ort erledigen. Damit entsteht in Basel und rund um den Campus weniger motorisierter Verkehr.

Fördert Novartis bei seinen Mitarbeitenden aktive und nachhaltige Mobilität?
Das machen wir. Wir bieten so genannte Novartis-Velos an, die von den Teams gemietet werden können. Unsere Mitarbeitenden sind dann häufig mit dem Fahrrad auf dem Campus oder zu unseren anderen Arealen in Basel unterwegs. Auf dem Campus sieht man diese blauen Velos überall. Für uns gehen die Fragen der Mobilität auch Hand in Hand mit dem Thema Bewegung. Es gibt viele Mitarbeitende, die jeden Morgen lange Strecken mit dem Velo zum Campus fahren und diese Fahrt als Teil ihres täglichen Work-outs ansehen. In vielen unserer Gebäude befinden sich deshalb Garderoben, in denen sich die Mitarbeitenden umziehen können. Wir haben auch eine Velo-Werkstatt auf dem Campus. Im Rahmen unserer «Energized for Life» Initiative offerieren wir viele Bewegungsangebote, wie Laufgruppen oder andere Sportangebote. Ich persönlich achte darauf, täglich 8000 bis 10000 Schritte zu laufen und regelmässig das Velo zu nutzen. Ich geniesse es sehr, wenn ich morgens mit dem Rad am Rhein entlang zum Campus fahren kann.

Gibt es bei so vielen Menschen auf dem Campus auch eine Art Verkehrspolizei?
Sicherheit ist für uns ein äusserst wichtiges Thema. Deshalb haben wir auf dem Campus eine Werksordnung, deren Einhaltung für alle Mitarbeitenden, aber auch unsere Gäste, Service Provider und Zulieferer verpflichtend ist. Auf dem Campus gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h und Fussgänger haben in den Begegnungszonen generell Vortritt. Eine klassische Verkehrspolizei haben wir nicht. Wir führen aber regelmässig Sensibilisierungskampagnen durch. Darin vermitteln wir beispielsweise, wie wichtig es ist, beim Velofahren einen Helm zu tragen. Wir bieten unseren Mitarbeitenden auch regelmässig an, Fahrradhelme vergünstigt zu kaufen oder ihre Velos auf Fahrtüchtigkeit prüfen zu lassen.

Das Pendleraufkommen ist in einem so grossen Unternehmen sehr hoch. Wie handhabt ihr die Nachfrage nach Parkplätzen für Velos und Autos?
In unserem Headquarter bieten wir mehr als 3000 Veloparkplätze an. Sie sind über den ganzen Campus verteilt. Viele dieser Parkplätze sind überdacht oder befinden sich in Garagen, damit wir auch im Winter und bei schlechtem Wetter unsere Fahrräder witterungsgeschützt abstellen können. Einen Parkplatz für ein Auto erhält man nur, wenn der Arbeitsweg mit dem ÖV von Tür zu Tür länger als 45 Minuten dauern würde.

Der Campus ist auch ein Sinnbild für Innovationen. Wie steht es um die Themen E-Bikes und Cargobikes?
Immer mehr Mitarbeitende kommen mit E-Bikes zur Arbeit und in unserem neuesten Veloparkhaus befinden sich Ladestationen. Unsere Novartis-Velos sind aber noch immer Fahrräder, die klassisch mit Muskelkraft bewegt werden. Wir halten die aktive Bewegung für sehr wichtig. Und auf Strecken, die wir auf dem Campus oder zu unseren Sites in Basel fahren ist ein klassisches Velo ideal. Es benötigt keinen Strom und keine Batterie. Das ist besonders umweltfreundlich und bringt uns in Bewegung. Auch bei den Cargobikes beobachten wir einen starken Anstieg. Man kann schon viele Lastenräder auf dem Campus sehen. Mitarbeitende bringen mit diesen Velos ihre Kinder vor der Arbeit zu den Kindertagesstätten am Campus oder transportieren ihre Einkäufe damit nach Hause.

Seit vielen Jahren entwickelt sich der Campus weiter. Bezieht ihr das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden in die Planung mit ein?
Definitiv. Schon bei der Ausarbeitung der städtebaulichen Konzeption für den Novartis Campus haben wir das Thema Mobilität und wie wir die künftige Entwicklung sehen, mit in die Planung einbezogen.

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