Unter Strom

Die Mobilitätswelt steht unter Strom. Das zeigen auch die vielen Elektro-Neuheiten beim Autosalon in Genf. Elektromobilität gibt es aber bereits vor unserer Haustür. Wir haben Christoph Sollberger, Manager für E-Mobilität bei der IWB getroffen und zur Zukunft der Elektromobilität befragt. Dies ist auch der Start unserer kleinen Reihe zur elektrischen Fortbewegung.

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Werden wir 2019 einen spürbaren Zuwachs der E-Mobilität erleben?
Ja, definitiv. IWB und weitere Unternehmen investieren in die E-Mobilität. Unternehmen tun dies bekanntlich nur dann, wenn es sich lohnt. Wir gehen davon aus, dass die E-Mobilität exponentiell zunehmen wird. Alleine die Automobilkonzerne investieren über die nächsten Jahre dreistellige Milliardenbeträge in die Entwicklung der E-Mobilität. Sie entwickeln möglichst attraktive Produkte, die die Kunden kaufen wollen.

Wie stellt sich IWB auf eine Zukunft mit E-Mobilität ein?
Wir unterscheiden in der E-Mobilität zwischen zwei Bereichen: dem öffentlichen Laden und den Mobilitätslösungen für Privat- und Geschäftskunden. Die Nachfrage für öffentliche Ladestationen – gerade in der blauen Zone – wird in den nächsten Jahren stark zunehmen.

Die Basler Politik hat die Wichtigkeit der E-Mobilität erkannt und entsprechende Vorstösse in diese Richtung lanciert. Der Ausbau der öffentlichen Ladestationen ist allerdings nicht gewinnbringend, deshalb ist eine staatliche Förderung sinnvoll. Den Einwohnern ohne eigene Ladeinfrastruktur und Besuchern von Basel wird so der Umstieg auf E-Autos vereinfacht.

Wie geht IWB mit dem Wunsch nach mehr Flexibilität bei den Verkehrsmitteln um?
Die IWB ist sich diesem Bedürfnis bewusst und arbeitet deshalb mit Car-Sharing Partnern wie zum Beispiel Catch-a-Car, Sharoo und Mobility zusammen. Sharing Lösungen sind ein wichtiger Beitrag, um den motorisierten Privatverkehr effizienter sprich ökologischer zu gestalten.

Ab sofort vermietet IWB zwei ihrer eigenen Elektrofahrzeuge über die Carsharing-Plattform Sharoo. Damit unterstützt die Basler Energieversorgerin einerseits Carsharing-Modelle und fördert andererseits die Nutzung umweltfreundlicher Fahrzeuge.

Gibt es bald Ladestationen in jedem Haushalt?
Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass E-Autos zu Hause oder bei der Arbeit geladen werden. Dies ist dann auch ein entscheidender Komfortgewinn im Vergleich zu heute, da die Fahrt an die Tankstelle entfällt.

Beim Laden gibt es verscheidene Stecker. Was müssen die Nutzer beachten?
Bereits heute sind für Wechsel- und Gleichstromkabel europäische Standards definiert, welche Automobilhersteller bereits übernommen haben. Folglich müssen vom Kunden keine speziellen Vorgaben beachtet werden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass ein E-Auto nicht an einer normalen Haushaltssteckdose geladen werden darf. Haushaltssteckdosen sind nicht auf die hohe Belastung ausgerichtet, welche durch das Laden eines E-Autos entsteht. Ohne professionelle Installation besteht Brandgefahr.

Und rechnet sich so ein E-Auto?
Aktuell sind E-Autos noch etwas teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Längerfristig betrachtet ist ein E-Auto aber vorteilhaft. Strom als Treibstoff ist wesentlich günstiger als Benzin oder Diesel und der Unterhalt eines Elektrofahrzeugs ist aufgrund des fehlenden Getriebes ebenfalls weniger aufwändig. Gerade für Gewerbebetriebe, die regional unterwegs sind, bieten Elektrofahrzeuge sowohl ökologisch als ökonomisch grosse Vorteile – und können zudem einen positiven Nebeneffekt auf das Image des Unternehmens haben.

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