Kinder überraschen

Es ist Schulbeginn. Die Sommerferien sind zu Ende und rund 23’000 Kinder und Jugendliche gehen in die Schule. Viele davon machen sich das erste Mal auf den Weg zur Schule. Eine neue Kampagne soll für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sensibilisieren.

15987 kinder ueberraschen Basel unterwegs

Mit dem Schulanfang sind viele Erstklässler zum ersten Mal zu Fuss zur Schule unterwegs. Der Schulweg ist für die Kinder weit mehr als nur eine Strecke von A nach B. Hier werden neue Freundschaften geschlossen und die Nachbarschaft erkundet. Die Kinder entwickeln sich sozial weiter, werden selbstständiger und bauen Selbstvertrauen auf. Psychologen sprechen sogar von einem wichtigen «Rückzugsort» der Kinder, wo sie Zeit nur unter sich verbringen können.

Anspruch auf Sicherheit

Die Kinder spielen, toben herum und erzählen sich die neuesten Geschichten. Sie lassen sich rasch ablenken und der Verkehr geht dann immer wieder vergessen. Sie tun dies nicht aus Absicht, sondern weil sie eben Kinder sind. Mit ihrer Körpergrösse haben sie zudem ein eingeschränktes Blickfeld und können über viele Hindernisse, wie parkierte Autos gar nicht hinwegschauen. Auch das Gefahrenbewusstsein ist noch wenig entwickelt. Für Kinder unter 10 Jahren ist es schwierig zu beurteilen, wie schnell ein Auto auf der Strasse unterwegs ist. Umso mehr haben die jüngsten Verkehrsteilnehmer Anspruch auf Sicherheit und Schutz.

Mit der aktuellen Kampagne „Doppelt aufpassen“ der Polizei und Beratungstelle für Unfalverhütung sollen Autofahrer sensibilisiert werden, dass sich Kinder auf dem Trottoir oder auf der Strasse oft überraschend verhalten.

Die fünf wichtigsten Tipps lauten:

  • Rechne bei Kindern mit allem.
  • Verlangsame dein Tempo.
  • Sei bremsbereit.
  • Halte am Fussgängerstreifen ganz an.
  • Passe rund um Schulen doppelt auf.

Natürlich können auch die Eltern mit einer guten Vorbereitung viel für einen sichereren Schulweg tun. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Begleite dein Kind, so lange es nötig ist, und analysiere gemeinsam mit ihm mögliche heikle Stellen. Wiederhole wichtige Verhaltensweisen.

  • Suche gemeinsam mit deinem Kind den sichersten Schulweg aus. Dabei gilt: Sicherheit vor Schnelligkeit. Der Stadtplan zur Schulwegsicherheit hilft dir weiter.

  • Dein Kinder meistert den Schulweg schon gut? Dann lass dein Kind zu Fuss gehen. Dein Kind verpasst einiges, wenn es mit dem Auto zur Schule chauffiert wird. Darüber hinaus sorgt jedes weitere Auto rund um die Schule für mehr Gefahr.

  • Helle Kleidung sieht man von Weitem. Besonders im Winter, aber auch in der Dämmerung, sind helle und reflektierende Kleider wichtig. Bereits ein Rucksack mit Reflektoren kann die Sichtbarkeit eines Fussgängers massiv erhöhen.

  • Keine Hektik auf dem Schulweg. Schick dein Kind frühzeitig los. Somit vermeidest du, dass es auf dem Schulweg rennen muss, in Hektik gerät und dabei mögliche Gefahren übersieht.

Mit gutem Beispiel voran

Kindern, aber auch Erwachsenen, fällt Lernen wesentlich einfacher, wenn es Spass macht. Eine positive Unterstützung und auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, sind dabei ebenso wichtig. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Vorbildfunktion: Kinder sind die besten Beobachter und lernen viel durch Abschauen. Was also Erwachsene vorleben, wird von den Kindern unweigerlich übernommen.

Und welche Regeln gibt es bei euch zuhause für den Schulweg?

Foto: bfu