Keine Chance für Velodiebe

Velo fahren liegt voll im Trend, Velos klauen allerdings auch. Viele Velostädte in der Schweiz kennen das Problem. Und einige 1000 Velofahrer sind leiderprobt. Ihre Velos stiessen auf das Interesse von Velodieben und sind spurlos verschwunden. Ideen für mehr Sicherheit gibt es immer wieder: Textilschlösser, GPS, Radiowellen oder Monsterschlösser. Wir zeigen euch zwei aktuelle Ansätze.

16009 IMG 2986 min Basel unterwegs

Es ist eine Tatsache: Velos erfreuen sich grosser Beliebtheit, allerdings auch unter Langfingern. Zwischen Januar 2015 und Mai 2019 wurden in der Innenstadt fast 1’500 gestohlen. Im oberen Kleinbasel waren es rund 1’400 und im St. Johann noch einmal 1’200 Velos. Auf dem Bruderholz und in Bettingen fallen die Zahlen hingegen deutlich geringer aus. Wahrscheinlich ist hier das Angebot geringer.

Hinter diesen Diebstählen stecken in der Regel zwei Typen von Velodieben. Jene, die sich spontan entscheiden, ein Velo zu stehlen, um beispielsweise noch pünktlich an den Bahnhof zu kommen oder um spätnachts nach Hause zu fahren. Dabei ist es dem Dieb relativ egal, ob das Velo billig oder teuer ist, solange es sich einfach stehlen lässt. Andere klauen Velos, um diese dann weiterzuverkaufen. Im Ganzen oder fein säuberlich zerlegt. Diese Diebe halten Ausschau nach hochwertigen und teuren Velos.

Sicherheit – die Pflicht

Klar eine absolute Sicherheit gibt es nicht, aber mit ein paar Dingen kannst du es Dieben etwas schwerer machen. Mit der Faustregel 10% vom Kaufpreis des Velos in den Preis eines Schlosses zu investieren, fährst du sicher nicht schlecht. Je schwerer das Schloss, desto sicherer ist es in der Regel auch. Der Nachteil: Es wird unhandlich. Du solltest also einen guten Kompromiss für dich und dein Velo finden. Mit zwei verschiedenen Schlössern ist dein Velo natürlich noch besser geschützt. Diebe machen sich diese Mühe eher ungern. Wenn du dein Velo nicht nur ab-, sondern an einen festen Gegenstand anschliesst und dafür belebte und helle Plätze wählst, ist das auch eine grosses Plus für die Sicherheit. Achte auch darauf, dass dein Velo nicht mehrere Tage am selben Ort steht und das Interesse von Dieben auf sich zieht.

Sicherheit – die Kür

Die Pflicht ist erfüllt? Dann kommen wir zu den Gadgets. Das System «Trakyv» bedient sich der gleichen Technologie, die Tierforscher nutzen, um Wildtiere in weitläufigen Savannen wiederzufinden: mit Radiowellen und einem Peilsender. Das Prinzip ist simpel. Am Velo wird ein 8 Zentimeter langer Chip versteckt montiert. Dieser Chip kann dann geortet werden. Das Signal hat eine Reichweite von rund 30 Metern und kann auch durch Wände und in Kellern empfangen werden. Der Chip hat eine Akkulaufzeit von bis zu zehn Jahren und kostet 60 Franken.

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Foto: Trakyv

In Genf und Yverdon verläuft die Jagd der Polizei auf Velodiebe damit sehr erfolgreich. Sobald das Velo gestohlen wird, kann der Peilsender über das Smartphone vom Eigentümer aktiviert werden und die Polizei wird via App informiert. Die Basler Polizei beobachtet das Konzept und steht mit ihren Kollegen in der Romandie im Austausch. Mal schauen, wann die Basler aufspringen.

Bigger is better?

Ein wahres Monster und Schwergewicht ist das SAF Lock des US-Herstellers Altor. Mit mehr als sechs Kilogramm ist es allerdings nicht wirklich praktisch und transportabel. Dafür soll es den Attacken mit Flex und Winkelschleifer widerstehen können. Aktuell sucht der Hersteller noch Kapital über eine Crowdfunding-Plattform. Momentan hält sich das Interesse an dem schweren Gerät aber scheinbar in Grenzen. Vielleicht können euch ja die Vorteile überzeugen.

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Foto: ©Altor

Und wie schützt du deinen Liebling?