Innovative Verkehrslösungen für Basel

Die SBB sind auch in diesem Jahr als Partner der Mobilitätswoche mit an Bord. Im Smart City Lab Basel machen sie selbst neue Verkehrslösungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich – das ganze Jahr über!

16000 mobilitaetswoche smart city lab basel Basel unterwegs

Auf dem Areal Wolf zwischen dem Bahnhof Basel SBB und St. Jakob werden nicht nur neue Logistik- und Verkehrslösungen erarbeitet: Das Smart City Lab Basel macht sie im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen erlebbar und fördert den direkten Austausch zwischen Entwicklern und Zielpublikum neuer Ideen. Im Interview mit Beni Rach, dem Verantwortlichen für das Handlungsfeld Mobilität des Smart City Lab, erfahren wir mehr über Ideen für die Stadt von morgen.

Im Smart City Lab Basel entstehen innovative und smarte Lösungen für Logistik und Mobilität. Kann ich also bei euch anklopfen, wenn ich eine clevere Geschäftsidee habe, oder muss ich bereits ein Unternehmen gegründet haben?

Grundsätzlich sind bei uns alle Ideen willkommen, ob nun bereits ein Unternehmen dahintersteht oder eine Einzelperson auf dem Weg zum eigenen Startup. Gerade letzte Woche hatten wir sogar ein Seminar zum Thema Firmengründung in der Schweiz. Vielleicht erleben wir ja bald die erste Geburt auf dem Wolf-Areal.

Doch eigentlich ist das Smart City Lab Basel neben anderen Smart City Projekten ja selbst ein grosses Mobilitätsprojekt, richtig?

Genau, wir sind sozusagen unser eigenes Versuchsobjekt. Eine ganz spezifische Eigenheit ist, dass die SBB zusammen mit Partnern für und auf dem Areal Ideen für die Mobilität der Zukunft entwickeln und explorieren möchte, obwohl hier kein Bahnhof vorhanden ist. Das ist eine denkbar gute Ausgangslage, um mehr über intermodale Mobilität, neue Mobilitätsformen oder Co-Mobility-Ansätze zu lernen und zu begreifen, weil man hier auf sie angewiesen ist und dies zugleich smarte Mobilität ist. Ziel ist es, einerseits zu explorieren, aber auch den Menschen, die hier arbeiten oder für Events hierherkommen, eine möglichst einfache Erreichbarkeit zu ermöglichen. In einem ersten Schritt bedeutet das, die in Basel bereits vorhandenen und funktionierenden Mobilitätsangebote optimal mit unserem Areal zu vernetzen – physisch wie auch digital.

Wie zum Beispiel?

Pick-e-bike eignet sich beispielsweise perfekt für die Ausgangslage, zumal der Weg zum Beispiel zum Bahnhof oder in die Innenstadt im Grunde sehr kurz und gut als Veloroute erschlossen ist. Deswegen werden wir für Pick-e-Bike eine Fläche zuweisen, auf welcher sie eine eigene Station für ihre E-Bikes oder E-Roller einrichten. Das wird nur eines von mehreren Angeboten sein, welche die Nutzer und Besucher des Areals an einem «Shared Mobility Hub» vorfinden werden, so zum Beispiel gesharte e-Trottis von Circ oder gesharte Autos von Mobility. Sicher wird sich in den nächsten Monaten und Jahren auch noch einiges entwickeln und verändern, wir stehen ja noch ganz am Anfang des Projekts und die Bedürfnisse der künftigen Arealnutzer stehen heute noch nicht final fest.

Was würdest du bisher als den grössten Erfolg sehen?

Ganz klar: Dass das Smart City Lab Basel überhaupt ermöglicht wurde. Schliesslich mussten mehrere Ämter und Institutionen überzeugt und an Bord geholt werden. Alle Partner haben den Wunsch, etwas zu bewegen. Alleine das kann bereits grosse Veränderungen in Gang setzen.

Das Smart City Lab Basel beherbergt mehrere Unternehmen, die für Transport und Logistik in der Stadt auf Velos setzen. Hältst du das zukünftig für einen wesentlichen Baustein der urbanen Mobilität?

Richtig, mit Notime, der KurierZentrale und Rikscha Taxi haben wir drei Unternehmen aus diesem Bereich bei uns. Das zeigt wieder schön, was wir mit dem Smart City Lab Basel erreichen: Dass Cargo-Velos existieren, wissen die meisten. Doch wir machen sie erlebbar, integrieren sie in ein Netzwerk und führen den Menschen vor Augen, welch unterschiedliche Potenziale sie mit sich bringen. Wenn man die gegenwärtigen Entwicklungen speziell im urbanen Raum betrachtet, wird klar, dass die Belieferung der Innenstädte ausschliesslich mit grossen Fahrzeugen kein Zukunftsmodell ist. Der smarte Einsatz kleinerer effizienter Vehikel in einem Netzwerk ermöglicht es, die Effizienz zu steigern, Synergien zu nutzen, Platz zu sparen und Prozesse zu optimieren.

Herzlichen Dank für dieses Gespräch!

Benützt du selbst ein Cargo-Velo? Oder möchtest du es einmal ausprobieren? Während der Mobilitätswoche Basel Dreiland vom 9. bis 15. September hast du gleich mehrfach die Gelegenheit, dir einen dieser modernen Lastesel für zwei Stunden auszuleihen und ausgiebig zu testen. Das gesamte Programm der Mobilitätswoche einschliesslich mehr Infos zur Gratismiete findest du übrigens hier.