Zu Fuss durchs Joggeli

Meeresalgen für den Rasen? Frische Luft mit riesigen Ventilatoren? Und tausende Schritte zu Fuss? Diese Dinge sind Alltag für Marc Studach. Marc ist Leiter Greenkeeping und Facility Management vom FC Basel 1893.

16028 Artikel 43 FCB Titelbild min Basel unterwegs

Du bist «Greenkeeper» beim FCB. Was alles gehört genau in deinen Aufgabenbereich?
Zu den Hauptaufgaben meines Teams, bestehend aus fünf Personen und mir, gehören der Unterhalt und die Pflege des Hauptspielfeldes hier im Stadion, aber auch die Trainingsplätze der ersten Mannschaft und diejenigen des Nachwuchs-Campus. Dazu kommen noch Unterhaltsarbeiten im Stadion, also Vorbereitungen und Nachbearbeitungen bei den Spielen. Unser Hauptaugenmerk liegt aber natürlich auf der Pflege des Rasens: mähen, sähen, bürsten, sanden, reinigen und vieles mehr. Beim Unterhalt im Stadion kümmern wir uns beispielsweise um Stühle, Zäune, Licht, Reklametafeln, Türen, Eingänge usw. Zusammengefasst sorgen wir uns um das ganze Stadion, sechs Naturrasenfelder und ein Kunstrasenfeld. Klingt zuerst nach wenig, doch dabei wird oft die Grösse unterschätzt. Und dann summiert sich schon einiges an Zeit, die für einen perfekten Unterhalt notwendig ist.

Euer Rasen wird wortwörtlich verwöhnt und hat sogar einen Ernährungsplan. Gib uns bitte noch mehr Details.
Das ist auch nötig, der Platz muss ja perfekt sein. Für gewöhnlich mähen wir den Rasen täglich, dies erhöht die Bestockung und stärkt das Wurzelwachstum. Dann erst eignet er sich besonders gut für Fussballspiele. Wir mähen nur von Hand, verwenden also keine Sitzrasenmäher. Weil im Stadion nur wenig Wind zirkuliert, belüften wir den Rasen zusätzlich noch künstlich. Dies bedeutet einerseits das Aufstellen von riesigen Ventilatoren und andererseits natürlich dann wieder der Abbau derselben. Unser Rasen bekommt auch eine spezielle «Ernährung». Wir geben ihm Flüssigdünger, Meeresalgenprodukte und Spurenelemente. Ebenfalls wichtig ist, dass der Rasen schön aussieht. Schliesslich werden die Spiele im Fernsehen übertragen und es sollen schöne Bilder entstehen, da legen wir ebenfalls grossen Wert drauf.

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Und wie wird man «Greenkeeper» beim FCB?
Also, bei mir war es ein glücklicher Zufall. Ich habe vor Urzeiten mit einer Ausbildung als Schlosser gestartet, dann verschiedene andere Stellen und Weiterbildungen absolviert. Ich begann, mich auf Rasenflächen und deren Unterhalt zu fokussieren. Und als 2013 der FC Basel die Aufgaben der Stadionbetreiberin Basel United AG übernommen hat, wurden auch wir Teil des FCB-Teams. Suchen wir heute Personal, schreiben wir das ganz offiziell aus. Aber oft haben wir bereits Dossiers von Bewerbern, die im Voraus um eine Stelle angefragt haben.

Im Stadion ist alles riesig, und ihr seid auch sonst viel unterwegs. Wieviele Schritte macht ihr etwa pro Tag?
Definitiv, alleine die vielen Treppenstufen halten dich fit. Ich selbst trage einen Schrittzähler, deshalb kann ich dir sagen, dass wir ca. 15’000 bis 30’000 Schritte pro Tag absolvieren. Alleine schon um den Hauptplatz im Stadion zu mähen, macht man etwa 8’500 Schritte. Und dieser Platz wird von zwei Personen gemäht.

Gibt es auch Velos im Joggeli?
Ja, besonders für die Flächen ausserhalb vom Stadion nutzen wir unsere eigenen FCB-Velos. Sonst würde das viele Hin und Her zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir können so auch unsere Materialien leichter transportieren.

Wir danken Marc für das tolle Interview und wünschen weiterhin gutes Schaffen, damit unsere Stars auf perfektem Grün spielen können!

PS: Mit dem Velo zum Fussball-Match zu fahren, ist übrigens besonders einfach. Bereits vor einigen Jahren wurde die Anfahrt zum Stadion vereinfacht und besser signalisiert.