Publikumsmagnet Innenstadt

Mathias F. Böhm engagiert sich als Geschäftsführer von Pro Innerstadt Basel seit Jahren für die Geschäfte und Angebote der Innenstadt. Er möchte den Besuchern von Basel ein unvergleichliches Erlebnis bieten. Wir wollten wissen, wie die Innenstadt zum Publikumsmagneten wird.

16057 Artikel 51 Blogpost min Basel unterwegs

In der Adventszeit werden bis zu zwei Millionen Menschen die Basler Innenstadt besuchen. Wie gut sind wir erreichbar?
Grundsätzlich sind wir sehr gut erschlossen und zwar auf allen Ebenen. Wichtig ist, dass wir uns stetig verbessern und uns auch neuen Bedürfnissen anpassen. Noch vor zwei Jahren waren E-Trottis kein Thema, und einige Jahre zuvor E-Bikes nicht im Fokus. Und wir wissen nicht, was morgen kommt. Hier muss die Infrastruktur mithalten können.

Der Kanton hat einiges in die Innenstadt investiert. Wie bewertest du die Arbeit?
Die Präferenzen von Konsumenten oder Besuchern entwickeln sich ständig weiter. Früher wollte man möglichst direkt mit dem Auto vor ein Geschäft fahren. Heute steht das Erlebnis im Fokus und der Wunsch nach Gemütlichkeit. Dies generiert einen Mehrwert und zieht Menschen an. Damit eine Flaniermeile attraktiv wirkt, gibt es aus meiner Sicht zwei wichtige Faktoren.

Die Besucher möchten sich möglichst frei von Hindernissen bewegen können. Ein Beispiel sind die Trottoir-Ränder, die in Fussgängerzonen Schritt für Schritt verschwinden. Das soll nächstes Jahr auch in der Freie Strasse umgesetzt werden. Natürlich ist es auch wichtig, dass die Fussgängerzone den Fussgängern vorbehalten bleibt. Nur wenn man ungestört unterwegs sein kann, entsteht eine fussgängerfreundliche Flaniermeile.

Der zweite Punkt ist eine interessante Bespielung. Sei dies mit Brunnen, Grünflächen oder eben auch durch Events. Solche Dinge tragen stark zur Attraktivität bei. Nur mit Investitionen in Infrastruktur und Gestaltung kann sich ein Standort nachhaltig erfolgreich positionieren. Also zu deiner Frage, ja die Investitionen lohnen sich auf jeden Fall.

In den letzten Jahren hat sich die Innenstadt stark verändert. Es wird mehr genossen, gesessen, länger geblieben. Wie wichtig ist diese Entwicklung?
Wir beobachten dies vor allem bei Cafés, Restaurants, aber auch bei anderen Läden. Ausgelöst wurde dieser Trend auch durch die Aufwertung des Rheinufers. Dort können Menschen schlendern, sitzen und sich gemütlich aufhalten. Das Gewerbe in der Innenstadt hat dieses Bedürfnis erkannt und mehr Sitzflächen angeboten.

Wir haben über Fussgänger gesprochen. Wie siehst du die Rolle des Velos?
In Basel fahren viele Menschen Velo. Und das ist für die kurzen Distanzen in Basel auch sinnvoll. Deshalb unterstützen wir dieses Verhalten; auch beim Gewerbe. Zum Beispiel mit der Aktion Work by Bike. Besonders wichtig ist es, dass wir aufeinander Rücksicht im Verkehr nehmen, egal mit welchem Verkehrsmittel wir unterwegs sind.

Mit dem Trend zum Velo brauchen wir auch mehr Veloparkplätze in der Stadt – oberirdisch und bestenfalls sogar unterirdisch. Hier müssen wir darauf achten, dass die Infrastruktur den Bedürfnissen schnell angepasst werden kann.

Wie sieht dein Traum für die Innenstadt im Zusammenhang mit der Mobilität aus?
Mir ist es wichtig, dass wir Veränderungen aufnehmen und Lösungsansätze mit allen Ansprechpartnern aktiv diskutieren. Gerade im Bereich Logistik gibt es noch riesiges Potenzial.

Weihnachtszeit – Wunschzeit. Was wünschst du dir für die Mobilität in der Innenstadt?