Basler Fasnacht: hier entsteht was Grosses

Dorian Weber ist nicht nur Mitglied der Fasnachtsgesellschaft Olympia 1908. Er durfte bereits verschiedene Motive für die Laternen der eigenen und anderen Cliquen mitgestalten. Heute stehen wir bei ihm im Atelier – überall ist Farbe, Material und in der Mitte steht ein grosser weisser Rohling.

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Dorian, es ist nicht deine erste Laterne die du gestaltest. Wie entsteht ein solches Kunstwerk überhaupt?
Jeder Cliquenkünstler hat seine eigene Vorgehensweise. Ich selbst beginne immer zuerst mit dem Aufbau des Gerüstes. Dafür verwende ich sehr leichtes, aber stabiles und besonders flexibles Holz. Darauf aufgezogen wird die Leinwand, welche mit Gelatine mehrmals eingestrichen wird, bis eine gewisse Schicht entsteht. Diese ist straff aber trotzdem noch flexibel. Darauf kann dann gemalt werden. Zuerst die Aussenseite und anschliessend das Nachmalen der Innenseite. An gewissen Stellen oder bei sehr feinen Motiven wiederhole ich das Nachmalen, damit dann später die Umrisse und Farben perfekt aufeinander abgestimmt sind. Zwischen den verschiedenen Schichten muss immer wieder eine Ruhepause zum Trocknen eingelegt werden. Am Ende wird dann noch die ganze Elektronik verbaut. Ich verwende als Lichtquelle sehr dünne LED-Streifen. Das hat dann noch seinen eigenen Effekt.

Wieviel wiegt eine fertige Laterne am Ende?
Ich habe noch nie eine Laterne gewogen, aber ich schätze so zwischen 50 und 80 Kilogramm. Ich mache mir jeweils eher Sorgen, wie ich eine fertige Laterne wieder aus meinem Atelier bringe (schaut die ca. 3 Meter hohe Laterne an). Verteilt wird dieses Gewicht auf vier Träger. Damit ich das Gewicht möglichst tief halten kann, verwende ich so oft es geht leichte Materialien. Die Träger sind dafür dankbar.

Schlussendlich sind es Kunstwerke. Aber was passiert damit nach der Fasnacht?
Jede Clique hat andere Vorgehensweisen. Wir ziehen die Leinwand ab, verwerten die Elektronik und das Holz und lagern die Sujets in unserem Cliquen-Keller ein. Es ist eher ein sentimentaler Akt und nicht wie in einem Museum. Die ganz alten Leinwände beispielsweise kannst du gar nicht mehr entrollen.

Du bist auch aktiver Fasnächtler. Was schätzt du, wieviele Kilometer gehst an den drei Tagen du zu Fuss?
Ich nehme mal einen Schrittzähler mit (lacht). Ich kann es euch nur so sagen: Ich bin fast die ganzen drei Tage unterwegs und schlafe jeweils auch nur wenige Stunden. Nur alleine eine Runde des Cortége ist ca. 3.5 Kilometer lang. Geschätzt mit allem zusammen über die drei Tage lande ich bei stolzen 60 bis 70 Kilometern.

Danke Dorian, für die Einblicke!

Willst du das Kunstwerk von Dorian live sehen, dann hast du an der Laternenausstellung jeweils am Montag-, Dienstag und Mittwochabend auf dem Münsterplatz die Chance dazu.

Basel unterwegs: nachhaltige Mobilität für Basel - Basel unterwegs gibt wertvolle Tipps zur Mobilität in Basel: Ob zu Fuss, mit dem Velo, oder kombiniert mit dem ÖV - so wird Basel zum Erlebnis!

Du bist noch Fasnachts-Neuling, hier ein paar wichtige Regeln

• Komm frühzeitig an den «Morgenstraich», sonst landest du im Gedränge.
• Bitte fotografiere ohne Blitz. Es blendet sonst und stört die Stimmung.
• «Räppli» werden nicht vom Boden aufgelesen.
• Wertgegenstände und viel Bargeld lässt du besser zuhause.

Zu einem Besuch der Basler Fasnacht gehört die Fasnachtsblagette  – das ist Ehrensache. Die emsigen Verkäufer finden sich jetzt überall in der Innenstadt und auch noch während der Fasnacht. Die Blagette ist eine Art freiwilliges Eintrittsbillett und der Erlös kommt vollumfänglich den aktiven Fasnächtlern zugute. Dieses Jahr mit einem besonders bewegendem Sujet – dem E-Trotti.

Mobil während der Fasnacht

Die BVB bietet wie jedes Jahr einen Sonderfahrplan. Damit kommst du trotz der riesigen Menschenmassen schnell durch die Stadt. Während der drei Tage bist du mit dem Velo und zu Fuss, aber klar im Vorteil.

Wo trifft man dich dieses Jahr an der Fasnacht? Schreib es uns in die Kommentare!