Mittlerweile gehören Sie zum Basler Stadtbild – die E-Scooter oder liebevoll auch E-Trottis genannt. Manch einer schätzt die geteilte Mobilität mit Elektropower, andere bringen die Fahrzeuge zum Fluchen und zur Verzweiflung. Wer hat nun recht?
Warum Sharing toll ist
Um es vorweg zu nehmen: Das Teilen von Fahrzeugen ist sinnvoll und bringt eine Menge Vorteile. Wenn sich mehrere Leute ein Verkehrsmittel teilen, dann wird es intensiver genutzt und man braucht weniger davon.
Kleines Beispiel? Ein privates Auto steht in der Regel 23 von 24 Stunden unbewegt an einem Ort und verbraucht meist öffentlichen Raum. Ein Carsharing-Auto wird hingegen viele Male am Tag genutzt. Laut Branchenführer Mobility ersetzt ein geteiltes Auto zehn private Autos. Und das schafft Platz für schöne Bäume, für eine gemütliche Parkbank oder einen neuen Radstreifen.
Und es spart auch jede Menge Ressourcen. Und was für das geteilte Auto zutrifft, gilt auch für geteilte Velos, E-Bikes oder E-Scooter. Und ganz nebenbei sparen sich die Nutzer Anschaffungskosten und Reparaturen – also viel Geld und Zeit. Kein Wunder das Sharing immer beliebter wird. Kurz gesagt, Sharing ist ein wichtiger Baustein für eine umweltfreundliche Mobilität.
Wann Sharing nerven kann
Und die Schattenseiten der geteilten Freude? Nun, der eine oder andere Nutzer ist der Ansicht, wenn es nicht mein eigenes Fahrzeug ist, dann gelten für mich auch keine Regeln. Das Trottoir wird zur flotten Piste und an der «unmöglichsten» Stelle zum Parkplatz. Ob sich dann andere zu Fuss oder im Rollstuhl, mit Gepäck oder Kinderwagen mühsam vorbeiquetschen, interessiert sie kaum. Und das sticht bei den relativ neuen E-Trottis besonders ins Auge.
Das Verkehrsmittel wird dann schnell zum Hassobjekt. Das ist auf den ersten Blick auch irgendwie verständlich. Der Frust muss raus und der Fahrer ist meist weg. Aber wenn man mal ehrlich ist, dann ist nicht das Sharing und der E-Scooter ein Problem. Es sind die Nutzerinnen und Nutzer, die sich nicht an die Regeln halten möchten – oder die Regeln vielleicht einfach nicht kennen. Zum Glück verhält sich die Mehrheit rücksichtsvoll.
Die Regeln sind einfach
Für alle, die sich unsicher sind oder eine kleine Auffrischung brauchen, haben wir die wichtigsten Regeln zusammengefasst:
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E-Trottinetts sind nichts für Kinder. Die Fahrzeuge dürfen erst ab 16 ohne einen Führerausweis gefahren werden. Wer jünger ist benötigt einen Führerausweis der Kategorie M. Und auf das E-Trotti gehört nur eine Person; das gilt für Extracoole und auch für Romantiker und Sparfüchse.
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Auch wenn der Name vielleicht anderes vermuten lässt. E-Trottis sind auf den Trottoirs tabu. Die Trottoirs gehören den Fussgängerinnen und Fussgängern. Bis du mit dem E-Trotti unterwegs, musst du die Vorschriften für Radfahrer beachten. Mit dem E-Trotti bist du also auf der Strasse, auf Radstreifen und signalisierten Radwegen unterwegs. Ohne Diskussion.
- Die E-Trottinetts darfst du auf einem Veloabstellplatz parkieren. Sollte mal kein Veloparkfeld vorhanden sein, kannst du das E-Trotti auch auf dem Trottoir abstellen – sofern genug Platz für die Fussgänger bleibt. Der Durchgang sollte mindestens 1.50 Meter breit sein. Also sei bitte fair.
Eigentlich gar nicht so schwierig, oder?
Im Fall der Fälle – wer hilft mir weiter?
Und was mache ich nun, wenn ein E-Trotti im Wege steht? Den Sharinganbietern ist es ein grosses Anliegen, dass ihre Fahrzeuge korrekt genutzt und parkiert werden. Sie helfen in der Regel sehr schnell weiter und beheben den Zustand.
Wenn also mal ein E-Trotti schlecht abgestellt ist, schaust du am besten nach dem Anbieternamen am Fahrzeug. Sie heissen beispielsweise Bird, HSS, Lime, Tier oder Zisch. Die Kontaktangaben der Anbieter findest du auf der Webseite vom Amt für Mobilität. Dort stehen die E-Mail-Adressen und Telefonnummern, an die du dich jederzeit wenden kannst. So erhalten die Betreiber Feedback aus erster Hand und können entsprechend handeln.
Wir hoffen auf ein gutes Miteinander im Verkehr und sind gespannt, wohin sich der Markt mit den geteilten Fahrzeugen noch entwickelt.
Was sind deine Erfahrungen mit den E-Trottis in Basel? Schreib sie uns in die Facebook-Kommentare.