Das Velo bringt dich in Basel jederzeit schnell ans gewünschte Ziel – sei es auf dem Weg zur Arbeit oder auch in der Freizeit. Doch im Stadtverkehr gibt es auch immer wieder herausfordernde Stellen, die das Fahrvergnügen ein wenig einschränken können. Damit deswegen niemand aufs Velofahren verzichten muss, haben wir von Basel unterwegs vor einigen Jahren gemeinsam mit Provelo beider Basel den Velocoach ins Leben gerufen.
Erfahrene Radlerinnen und Radler zeigen dir, wie du jederzeit sicher und zügig ans Ziel gelangst. Wir haben eine der Coaches zum Gespräch getroffen: Ines Rohr-Jenny liebt das Velofahren in Basel und gibt ihr Wissen über Abkürzungen, Gefahrenstellen und Verkehrsregeln regelmässig an andere weiter.
Ines, wie lange bist du schon als Velocoach aktiv?
Ich habe bei Pro Velo Basel ursprünglich Velokurse für Kinder gegeben, die Aufgabe als Einzel-Coach kam dann später hinzu. Ich habe recht schnell Spass daran gefunden, Menschen zu erklären, wie sie besser fahren und sich an die Regeln halten können. Denn das macht es einfacher für alle, die auf unseren Strassen unterwegs sind.
«Mit dem Velo geht’s ohne Stau von A nach B»
Woher kommt deine Leidenschaft fürs Velofahren?
Ich bin keine Sportvelofahrerin, aber immer und gerne mit dem Velo unterwegs. Ich habe zwar den Fahrausweis, aber kein Auto. Da finde ich das Velo einfach praktischer, weil es mich jederzeit von A nach B bringt, ohne dass ich mich über einen Stau ärgern müsste. Ich habe auch angefangen, andere Städte in Europa mit dem Velo zu erkunden. Das ist eine wunderbare Erfahrung.
Und wer nimmt ein Velocoaching in Anspruch?
In meine Coachings kamen bisher ausschliesslich Frauen. Viele von ihnen sind als Expats in der Schweiz und haben bemerkt, dass Basel eine sehr velofreundliche Stadt ist. Aber oft fehlt es dann eben doch an der Erfahrung, vor allem mit hiesigen Verkehrsregeln. Viele fragen auch nach dem besten Weg vom Wohnort zur Arbeitsstelle. Einmal hatte ich sogar eine Dame, die überhaupt nicht Velofahren konnte. Wir haben dann in einer Nebenstrasse gemeinsam geübt, weil ihr jedes Gefühl für die Fortbewegung auf zwei Rädern fehlte. Dabei konnten wir schon erste Fortschritte erzielen, doch ob sie drangeblieben ist, kann ich gar nicht sagen. Unterhaltsam war es für uns beide auf jeden Fall! Manchmal melden sich auch Eltern, deren Kind einen neuen Schulweg hat und diesen sicher zurücklegen soll.
Wonach erkundigen sich deine Kundinnen hauptsächlich?
Die häufigsten Themen neben bestimmten Strecken sind das Linksabbiegen und das Verhalten im Kreisverkehr. Weshalb das Linksabbiegen vielen Menschen solche Probleme bereitet, verstehe ich gar nicht so recht – aber wir können das ja gut gemeinsam üben.
Gibt es ganz bestimmte Stellen in Basel, die immer wieder genannt werden?
Wie gesagt sind ganz generell die Kreisel ein Thema, weil viele die Regeln nicht genau kennen. Konkret geht es unter anderem häufig um den Dorenbachkreisel, den Aeschenplatz oder den Wettsteinplatz, auch der Bundesplatz und der Wielandplatz werden immer wieder angesprochen. Oft geht es um unübersichtliche Orte, an denen sich die Wege mit dem Tram kreuzen.
Und wie gehst du beim Coaching an diesen Punkten vor?
Wir fahren bis an die betreffende Stelle, steigen ab und sehen uns die ganze Situation erst einmal in Ruhe an, so dass ich erklären kann, wie man sich korrekt verhält. Das ist überhaupt ein guter Tipp für alle, die sich an einer bestimmten Kreuzung oder in einem Kreisel unsicher fühlen. Und natürlich muss man die Verkehrsregeln möglichst genau kennen. Wenn man weiss, wie man sich verhalten muss und welche Rechte und Pflichten man hat, kommt viel weniger Unsicherheit auf.