Hat Basel überhaupt eine S-Bahn?
Wer denkt schon, wenn von einer S-Bahn die Rede ist, gleich an Basel? Zürich, Bern, neuerdings Genf und vor allem deutsche Städte werden gerne als Vorzeige-Beispiele dafür genannt. Dabei hat Basel in Sachen Fahrzeuge und Infrastruktur in den letzten Jahren sehr viel geleistet.
Die Nordwestschweiz und das Wiesental gehörten zu den ersten Einsatzgebieten der modernen Triebzüge vom Typ FLIRT. Heute weisen sämtliche Bahnhöfe und Haltestellen eine einheitliche Perronhöhe von 55 cm auf (Ausnahme: Badischer Bahnhof mit 76 cm). Damit können Personen – vor allem diejenigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind – komfortabel in die Züge eintreten anstatt einsteigen zu müssen. Diesen Vorteil bieten andere S-Bahn-Systeme noch nicht überall.
Die gesamte Nachfrage (ausgedrückt in Personen-Kilometern) hat in der letzten 10 bis 15 Jahren um rund 25% zugenommen. Im Wiesental ist sie sogar noch höher ausgefallen. Die S-Bahn Basel ist also eine Erfolgsgeschichte.
Was erwartet uns in den nächsten Jahren?
Die Weiterentwicklung des Angebots ist massgebend durch die Bahninfrastruktur bestimmt. Der Ausbau zur trinationalen S-Bahn kann deshalb nur in Etappen erfolgen. Der Bund hat für diesen Zweck Mittel von insgesamt nahezu einer Milliarde Franken beschlossen. Damit entstehen bis 2025 in Muttenz ein neues Entflechtungsbauwerk und im Bahnhof Liestal ein neues Wendegleis. Den Fortschritt der Arbeiten kannst du heute bereits recht gut verfolgen.
Ebenfalls bis 2025 sollen auf der Südseite des Bahnhofs Basel SBB zwei zusätzliche Perrons zur Verfügung stehen. Dies ermöglicht die Einführung des Viertelstundentakts zwischen Basel und Liestal. Im Laufental wird eine neue Doppelspur zwischen Duggingen und Grellingen erstellt. Etwas später folgen die neue Haltestelle Dornach Apfelsee und ein neues Wendegleis in Aesch. So wird die Voraussetzung für einen Viertelstundentakt auch zwischen Basel und Aesch geschaffen.
Zwischen 2025 und 2035 sollen Reisende direkt von Liestal nach Mulhouse und von Laufen zum EuroAirport fahren können. Dafür ist natürlich zuerst die Anbindung des EuroAirports ans Bahnnetz erforderlich. Ausserdem müssen Züge zur Verfügung stehen, die auch auf dem französischen Schienennetz fahren können.
Weitere Schritte in diesem Zeitraum:
- Inbetriebnahme der neuen Haltestelle Basel Morgartenring
- Bau der neuen Haltestelle Basel Solitude
- Elektrifizierung der Hochrheinstrecke zwischen Basel Badischer Bahnhof und Waldshut
- Steigerung der Leistungsfähigkeit der Publikumsanlagen im Bahnhof SBB und Basel Badischer Bahnhof
- Absenkung der Perronhöhe im Badischen Bahnhof für die S-Bahn auf 55 cm
Noch offen ist, bis wann der Viertelstundentakt zwischen Basel Badischer Bahnhof und Lörrach Realität wird. All die genannten Massnahmen sind noch vor der der Verwirklichung des sogenannten «Herzstücks» der trinationalen S-Bahn vorgesehen. Und auch dafür hat der Bund bereits die Mittel für die Projektierung beschlossen. Du siehst: Es geht vorwärts mit der S-Bahn Basel!