Gelbe Fussspuren auf dem Asphalt?

Wenn du in Basel Markierungen in Form gelber Füsse auf dem Trottoir entdeckst, handelt es sich dabei nicht um die neueste Schnitzeljagd durch die Stadt. Vielmehr helfen dir die «Füessli», eine sichere Stelle zum Überqueren der Strasse zu finden.

16258 markierung fuesse Basel unterwegs

Ein Fussgängerstreifen signalisiert dir: Hier gelangst du sicher auf die andere Strassenseite. Natürlich sind wie immer im Verkehr Vorsicht- und Umsicht angebracht!

Doch Fussgängerstreifen können nicht überall platziert werden, in Tempo-30-Zonen beispielsweise sind vom Gesetz her nur in Ausnahmenfällen erlaubt. Ist dies nicht möglich, gibt nun eine andere Lösung: Der Bundesrat hat im Mai dieses Jahres neue Verkehrsregeln beschlossen. Unter anderem sehen sie Markierungen in Form gelber «Füessli» vor. Diese zeigen an, wo du die Fahrbahn am ehesten sicher überqueren kannst, beispielsweise weil eine ausreichende Sichtweite auf den Fahrverkehr besteht.

 

Kein Vortritt, aber gute Übersicht

In der Güterstrasse auf Höhe Liesbergermatte findest du bereits solche «Füessli». Denn rund um das Thiersteiner-Schulhaus und den Park mit Spielplatz sind zahlreiche Familien und oft auch Kinder alleine unterwegs sind. Ein Fussgängerstreifen ist in diesem Bereich aber nicht möglich, da die Fussgängerinnen und Fussgänger zwar Vortritt vor Velo- und Autofahrenden hätten, nicht aber vor dem Tram. Das ist Kindern kaum zu vermitteln: Sie würden sich in falscher Sicherheit wiegen und keine Acht auf das Tram geben, was zu gefährlichen Situationen führen könnte.

Deshalb kommen hier die gelben «Füessli» zum Einsatz. Sie signalisieren, dass hier ein idealer Ort zum Queren der Strasse ist. Weil sie nur auf dem Trottoir angebracht werden dürfen, wird auch deutlich, dass Fussgängerinnen und Fussgänger hier keinen Vortritt haben. Solche Markierungen mit den gelben «Füessli» werden bereits in mehreren Kantonen angewendet – jetzt hat auch Basel die erste Stelle so gekennzeichnet. Übrigens bist du nicht verpflichtet, an dieser Stelle der die Strasse zu überqueren. Es handelt sich dabei nur um eine Empfehlung.

 

Mehr Sicherheit für Schulkinder

In der Regel werden die «Füessli» auf Schulwegen angebracht, damit die Kinder den sichersten Ort zur Querung erkennen. Dabei werden insbesondere die Vier- bis Achtjährigen angesprochen. Die Verkehrsinstruktoren erklären den Kindern in Kindergärten und Schulen das Verhalten an der Querungsstelle und weisen auf bereits vorhandene «Füessli» hin. Derzeit läuft in Basel auch ein Projekt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf den Schulwegen. Dabei können Kinder und Jugendliche anspruchsvolle Stellen und Hindernisse auf dem Schulweg direkt in einer App erfassen.