Welcher Fahrradtyp entspricht dir am besten?

Velofahren bleibt angesagt: Die Anzahl der Velos beträgt in der Schweiz mittlerweile 5,6 Millionen, dazu kommen rund 0,8 Millionen E-Bikes. 65% der Haushalte besitzen mindestens ein Velo, jährlich werden 350000 neu gekauft. Besonders positiv: Inzwischen entdecken sogar hartnäckige Velo-Verweigerer die Lust an der Fortbewegung auf zwei Rädern neu und überlegen den Kauf eines Velos.

16344 fahrrad typen Basel unterwegs

Wer sich aber lange Zeit kaum für das Velofahren interessiert hat, hat die Entwicklungen in der Fahrradbranche in den letzten Jahren wahrscheinlich verschlafen. Auch passionierte Velonutzer sind nicht immer auf dem neuesten Stand, wenn es um die Auswahl eines den eigenen Bedürfnissen entsprechenden Zweirads geht. Solltest du dich für die Vor- und Nachteile aktueller Fahrradtypen interessieren, bist du hier genau richtig: Wir haben uns angesehen, welche Typen für welche Benutzer am besten geeignet sind.

 

Die Qual der Wahl: Welches Velo passt zu mir?

Du hast es bestimmt schon beim Beobachten von Radfahrern im Freiland oder in der Stadt bemerkt: Velos gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, für alle Geländearten und für beinahe alle Ansprüche. Nicht die Auswahl ist also das Problem, wohl aber die Entscheidung: Welcher Fahrradtyp passt denn eigentlich zu mir? Nichts leichter als das: Du findest im folgenden Beitrag kurze Beschreibungen der gängigsten derzeit verfügbaren Velotypen und einen Überblick über ihre wichtigsten Funktionen.

Rennrad: Für die ganz Flotten unter euch

Das Rennrad eignet sich für alle, bei denen Sportlichkeit und schnelles Fahren im Vordergrund stehen. Rennvelos sind wesentlich leichter als herkömmliche Fahrräder und weisen eine besonders aerodynamische Bauart auf. Für sportliches Fahren unnütze Details werden hier einfach weggelassen: Schutzbleche und Gepäcksysteme würden nur stören.

Etwas gewöhnungsbedürftig sind die sehr schmalen Reifen: Im Stadtverkehr solltest du etwa Tramschienen unbedingt meiden – zumindest solange sich die velofreundlichen Gleise noch nicht durchgesetzt haben. Dafür darfst du auf langen geraden Strecken so richtig loslegen: Mit dem Rennrad lässt du den Grossteil der zweirädrigen Konkurrenz mühelos hinter dir. Aber Vorsicht: Der Trainingseffekt kann durchaus süchtig machen!

Citybike: Der Klassiker, gemütlich unterwegs

Das Citybike ist ein klassisches Alltagsvelo: Es ist so gebaut, dass Bequemlichkeit an vorderster Stelle steht. Das kompakte Stadtgefährt ist entsprechend stabil ausgeführt und deshalb etwas schwerer als sportlichere Modelle, bietet dafür aber eine gute Bodenhaftung. Viele Citybikes werden mit kompletter Grundausstattung verkauft: Lichtanlagen, Schmutzfänger, Schutzbleche und oft auch Gepäckträger sind dann schon vormontiert.

Auf einem Citybike sitzt du aufrecht und steuerst mit einem nach vorne versetzten, breiten, geschwungenen Lenker – das Fahrgefühl entspricht einem lässigen Herumgondeln. Für kurze Ausflüge im Stadtbereich, zum Shoppen und für die Fahrt ins Café ist das Citybike einfach perfekt – und wenn du auf den Gepäckträger einen Korb montierst, kannst du deine Einkäufe bequem nach Hause transportieren.

Für längere Touren eignet sich das Citybike allerdings nicht: Die aufrechte Sitzposition kann nach einiger Zeit zu Verspannungen im Rückenbereich führen. Und auch Wettrennen wirst du mit dem Citybike eher nicht bestreiten – aber dafür ist es ja auch nicht gedacht.

Mountainbike: Mühelos über Stock und Stein

Das ideale Velo für alle, die auch auf zwei Rädern ganz hoch hinaus wollen: Extrem robust gebaut, eignet sich das Mountainbike kaum für den Alltagsgebrauch – auf bergigem Gelände, am Waldweg und quer durchs Feld liegst du damit jedoch absolut richtig. Breite Reifen, hohe Belastbarkeit und coole innovative Technologien wie Stossdämpfer, elektrischer Zusatzantrieb und Scheibenbremsen machen auch Ungeübte schnell zu Offroad-Profis. Mit einem Mountainbike macht das Springen über Hindernisse wie Kanten und Unebenheiten im Gelände erst so richtig Vergnügen!

Trekkingbike: Der Allrounder unter den Velos

Das Trekkingbike ist das perfekte Velo für alle, die in der Stadt ebenso unterwegs sind wie auf nicht asphaltiertem Gelände. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Fahrradtyp um ein Hybridfahrzeug aus Sportgerät und Alltagsrad: Eine etwas breitere Bereifung als beim Rennrad sorgt für gute Geländegängigkeit, die 28-Zoll-Reifen, komfortable Naben- oder Kettenschaltungen und die Ausstattung mit Schutzblechen und Lichtanlage machen das Trekkingrad ab Kauf alltagstauglich und auch für schnelleres Fahren und kleine Radtouren geeignet. Kurz: Eine gute Wahl für alle, die ein möglichst vielfältig einsetzbares Velo suchen.

Klapp-/Faltrad: Überall dabei, überall mobil

Ein Klapp- oder Faltrad ist das kleinste und kompakteste unter den verfügbaren Fahrradtypen. Dieses Velo ist vor allem eines: praktisch. Längere Strecken lassen sich aufgrund der geringen Laufradgrösse und minimalen Ausstattung eher nicht bewältigen, bezüglich Fahrkomfort haben sich die kleinen Allrounder aber in den letzten Jahren erheblich verbessert. Das «Falten» funktioniert über ausgeklügelte Steck-, Schiebe- und Scharniersysteme, die es erlauben, das Velo bei Bedarf so zu verkleinern, dass es einfach getragen werden kann. Ideal für alle, die häufig kurze Strecken von und zu öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen müssen.

E-Bike/Elektrovelo: Mit etwas Unterstützung zum Ziel

E-Bikes haben in den letzten Jahren einen wahren Boom erlebt, und das nicht nur bei Sportmuffeln: Gerade auf bergigen Strecken erweist sich die Unterstützung als Vorteil – kein Grund mehr zu befürchten, dass dir vor dem Ziel die Luft ausgeht.

E-Bike oder Elektrovelo ist eigentlich ein Überbegriff für alle möglichen Fahrradtypen, denn so gut wie jedes Velo lässt sich auch mit einem elektrischen Antrieb ausstatten. Nützlich ist das auf jeden Fall, wenn du öfters Einkäufe oder Kinder transportieren musst. Das zusätzliche Gewicht kann das Fahrerlebnis stark mindern, und ein bisschen Zusatz-Power ermöglicht ein angenehmes und entspanntes Fahren. Mehr Infos gibt es in unserer Rubrik E-Bikes.

Cargobike: Der Packesel mit Rädern

Cargobikes oder Lastenfahrräder sind für Transportzwecke konstruiert. Es gibt je nach Zweck viele unterschiedliche Modelle: So hast du etwa mit einem Vorderlader die Ladung oder deine Kinder durch die tiefliegende Ladefläche immer im Blickfeld – das ist eine sehr häufige Konstruktionsart für Cargobikes. Mögliche Bauarten sind auch grosse stabile Transportboxen vor dem Lenker, wie sie Briefträger verwenden, oder Longtails, bei denen die Last seitlich des Hinterrades verteilt wird. Auch Hinterlader gibt es, wenn sie auch selten sind: Von der Bauart einem Tandem ähnlich, befindet sich statt des hinteren Sitzes eine Gepäckbox am Velo.

Bei Cargobikes lohnt sich das Aufrüsten mit einem Elektromotor ganz besonders – die Kraftersparnis ist bei hoher Zuladung beträchtlich. Cargobikes sind in unterschiedlichsten Preisklassen und Ausführungen erhältlich, oft als Komplettangebot. Es lohnt sich hier besonders, vor dem Kauf die eigenen Bedürfnisse zu erforschen und das Fahrrad in beladener und unbeladener Form auszuprobieren – nur so kannst du feststellen, ob du im Alltag mit den doch oftmals sperrigen Gefährten gut zurecht kommst. Mehr Infos gibts in unserer Rubrik Cargobikes.

Übrigens: Bevor du jetzt losziehst, um dir ein neues Velo zu kaufen, lohnt sich noch ein Blick in unseren Guide! Vielleicht lässt sich das Modell, für das du dich interessierst, ja auch testhalber erst einmal mieten. Dann kannst du im Alltag testen, ob es deinen Bedürfnissen entspricht, bevor du dich für einen Kauf entscheidest!

Magst du es noch ausgefallener? Bunkerst du noch ein stylisches Bonanzarad aus den 70ern im Keller? Oder schwingst du dich am Wochenende mit der Partnerin oder dem Partner aufs Tandem? Dann schick uns doch ein Bild für unsere Sammlung – wir würden uns riesig freuen!