Dringend gesucht: Velomechaniker*innen

Velos sind gefragt wie nie und ganz ähnlich geht es all jenen, die sie bei Bedarf reparieren können. Velomechaniker*innen sind begehrte Fachleute – wir verraten dir, welche Ausbildung dafür nötig ist und wie es mit einem Quereinstieg klappen kann.

16497 velomechanikerin Basel unterwegs

Falls du in letzter Zeit versuchst hast, ein neues Velo zu kaufen, hast du vermutlich festgestellt: So einfach ist das gar nicht! Die Nachfrage nach Zweirädern hat in der Coronazeit stark zugenommen. Ob das Velo mit Elektrounterstützung daherkommt oder nur deine Muskelkraft für den Antrieb sorgt, spielt dabei fast keine Rolle.

Mehrere Monate Lieferzeit sind beinahe schon zur Normalität geworden. «Der Schweiz gehen die Velos aus» titelte SRF in diesem Zusammenhang auf seiner Website. Immer mehr Menschen haben den Wunsch, einfach, praktisch und umweltbewusst unterwegs zu sein. Kurz: Die Branche boomt und ausgebildete Velomechaniker*innen werden dringend gesucht.

 

Dreijährige Berufslehre

Zur Ausbildung gehört einiges mehr, als du auf Anhieb vielleicht denken würdest. Erstens schliesst sie mittlerweile die Arbeit mit Elektromotoren ein, um auch die Wartung und Reparatur von E-Bikes zu ermöglichen. Zweitens erlernst du Techniken wie Gewindeschneiden oder Schweissen, um bei Bedarf Teile selbst anfertigen oder bearbeiten zu können. Und drittens sollst du dich auch ausserhalb der Werkstatt wohlfühlen, nämlich im Verkauf und beim Beraten der Kundschaft. Am Ender der dreijährigen Lehre steht das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Fahrradmechaniker*in.

 

Möglichkeiten für eine Ausbildung

Alleine in Basel-Stadt gibt es über 50 Veloläden, von denen aber aufgrund ihrer Grösse nicht alle einen Ausbildungsplatz anbieten. Oft hilft schon ein Besuch auf der Website, im Zweifel sorgt ein schneller Telefonanruf für Klarheit. Ein ganz spezielles Konzept hat Veloplus ins Leben gerufen. Das Unternehmen mit zehn über das Land verteilten Shops bildet seit 2019 in seiner eigenen «Academy» Velomechaniker-Assistent*innen aus.

Das Programm ist als Einstiegs- und Integrationsangebot gedacht, es richtet sich an Stellensuchende und ganz ausdrücklich auch an Geflüchtete. Die Idee: Auf der einen Seite fehlen Fachkräfte, auf der anderen gibt es Menschen, die arbeiten möchten, aber vielleicht nicht die notwendigen Qualifikationen mitbringen. Ein kleine Einschränkung: Obwohl Veloplus einen Laden in Basel hat, findet die Ausbildung derzeit nur in Zürich statt.

Übrigens, so hört man, gibt es durchaus Chancen für Quereinsteigerinnen und -einsteiger, direkt einen Job zu finden. Damit das klappt, solltest du natürlich zwingend über handwerkliche Erfahrung verfügen und auch schon an Velos gearbeitet haben. Eine grundsätzliche Begeisterung für alle Gefährte mit zwei Rädern ist sicher von Vorteil. Vor allem ist dein Einsatz gefragt: Unterlagen zusammenstellen, Bewerbungen schreiben, und eben auch auf das nötige Quäntchen Glück hoffen. Am Ende gilt wie so oft im Leben: Wenn man es nicht versucht, erfährt man nie, ob’s funktioniert hätte.

Bildest du in deinem Laden Velomechaniker*innen aus? Hast du eine spannende Erfolgsgeschichte für uns? Dein Input ist jederzeit willkommen!