Fair im Verkehr in der Begegnungszone

Vielleicht sind dir die Tafeln in der Rheingasse mit dem pinken Zwerg in den letzten Tagen aufgefallen? Oder du bist einem von 42 Working Bicycles begegnet, die auf faires Verhalten in den Begegnungszonen aufmerksam machen? Im Interview erzählt Rolf Binkert, Leiter Ressort Verkehrsprävention bei der Kantonspolizei, was es mit der aktuellen Kampagne auf sich hat und ruft die geltenden Verkehrsregeln in Erinnerung.

17203 basel begegnungszone Basel unterwegs

Rolf Binkert, in der aktuellen «fair im Verkehr»-Kampagne richtet ihr den Fokus auf die Begegnungszonen. Warum gerade darauf und welches Ziel verfolgt ihr mit der Kampagne?

Wir haben festgestellt, dass es in Begegnungszonen immer wieder zu Konflikten zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden kommt. Viele Menschen wissen nicht, welche Regeln in einer Begegnungszone gelten und gleichzeitig werden diese Zonen in Basel immer wichtiger. Deshalb war uns klar, dass wir gerade hier präventiv etwas unternehmen wollen. Unser Ziel ist es, dass alle Verkehrsteilnehmenden – egal ob Velofahrer, Scooterfahrerin, Fussgängerin oder Autolenker – wissen, was eine Begegnungszone ist und sie die Verkehrsregeln kennen. Ausserdem wollen wir sie für ein faires und respektvolles Verhalten sensibilisieren.

Welche Regeln gelten denn genau in den Begegnungszonen?

Für die Begegnungszone musst du dir nur drei grundlegende Regeln merken:

1. Die Höchstgeschwindigkeit für alle Fahrzeuge liegt bei 20 km/h.

2. Fussgängerinnen und Fussgänger haben gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmenden Vortritt, dürfen die Fahrzeuge dabei aber nicht unnötig behindern.

3. Parkieren ist nur dort erlaubt, wo es durch Markierungen oder Signale gekennzeichnet ist.

Im Rahmen der Kampagne bist du zurzeit auch selber in der Rheingasse unterwegs und suchst den direkten Austausch mit den Menschen. Welche Erfahrungen machst du dabei?

Die Erfahrungen sind bislang sehr positiv. Wir stellen fest, dass die Menschen mit denen wir sprechen oft gar nicht wissen, dass sie sich gerade in einer Begegnungszone aufhalten oder was dies für sie genau bedeutet. Dies bestätigt uns darin, dass unsere Aufklärungs- und Präventionsarbeit notwendig und sinnvoll ist. Grösstenteils spüren wir Dankbarkeit für die Sensibilisierung und die allermeisten Begegnungen verlaufen freundlich.

Sind Aktionen an weiteren Standorten geplant?

Ja, die Kampagne wird in den nächsten Monaten an verschiedenen Orten weiterlaufen. Wo genau wir als nächstes präsent sein werden, ist noch nicht ganz klar, aber es werden stark frequentierte Begegnungszonen in der Innenstadt sein.

Eine letzte Frage: was wünschst du dir von den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden?

Mein persönlicher Wunsch deckt sich da stark mit den Botschaften von fair im Verkehr: Ich wünsche mir ein faires Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme von allen Verkehrsteilnehmenden. Ich bin überzeugt davon, dass dies einer der wichtigsten und gleichzeitig einfachsten Schritte zu mehr Verkehrssicherheit ist.

Mehr zu den Begegnungszonen und ihren Regeln findest du auf der Website des Amts für Mobilität.

Basel, 03.05.2023