5 kleine Entscheidungen – mit grosser Wirkung

Das hinterhältigste Argument gegen jede Form des Aktivwerdens lautet: «Du alleine kannst sowieso nichts ändern». Erstens eignet es sich dazu, jegliche Motivation im Keim zu ersticken, zweitens entspricht es einfach nicht der Wahrheit. Denn du kannst sehr wohl etwas bewegen – im Strassenverkehr, für unsere Umwelt, im täglichen (Zusammen-)Leben. Fünf Mikro-Entscheidungen, mit denen du einen Unterschied machst.

1. Das Regen-Dilemma

Du willst gerade los ins Büro, da beginnt es zu regnen. Deine Möglichkeiten: Ins Auto steigen, oder dir die Regenjacke schnappen und das Velo nehmen. Bei einem Arbeitsweg von 5 Kilometern sparst du damit grob 700 Gramm CO₂. Das mag nach wenig klingen, aber: Bei nur 20 Regenüberraschungen im Jahr sparen wir eine ganze Tonne CO₂ pro 71 Menschen, die sich fürs Velo entscheiden. BTW – Bevölkerung Stadt Basel: >170k. ?

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2. Das Pinguin-Paradoxon

Du begegnest im Treppenhaus der älteren Dame von gegenüber. Jetzt kannst du es machen wie die Pinguine aus Madagaskar (immer freundlich lächeln und winken). Oder du bietest an, ihr die Einkäufe nach oben zu tragen. Fast ohne Aufwand machst du damit einem Mitmenschen das Leben einfacher. Die Geste könnte aber noch viel mehr bedeuten: Du sprichst unter Umständen nach einem halben Jahr im Haus zum ersten Mal mit deiner Nachbarin. Vielleicht schenkst du jemandem die einzige Aufmerksamkeit des Tages. In jedem Fall boostest du deinen Karma-Score. ?

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3. Die Mittelfinger-Vermeidung

Rush Hour. Du: Verkehrsmittel A. Eine zweite Person: Verkehrsmittel B. Eure Wege kreuzen sich und ihr seid euch uneins bei der Interpretation der Verkehrsregeln. Fluchen und wildes Gestikulieren sind eine Option. Dann wiederum könntest du auch Nachsicht walten lassen und friedlich deines Weges ziehen. Das senkt den Blutdruck und noch wichtiger: Es trägt zur «Verkehrsverständigung» bei. Denn im Grunde wüssten wir doch alle, dass «die anderen» (zu Fuss, auf dem Velo, mit dem Auto) gar nicht immer die Bösen sind. ?

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4. Das Shop-Shifting

Der klassische Grosseinkauf am Weekend: mit dem Auto zum Supermarkt, Parkplatz suchen, shoppen, nach Hause, Parkplatz suchen, fertig – mit dem Task und mit den Nerven. Kleinere Einkäufe während der Woche hingegen lassen sich mit dem Arbeitsweg kombinieren, bescheren dir öfter frische Produkte und vermeiden eine Autofahrt am Samstag. Du schonst also die Umwelt und dein Portemonnaie. Klar: Lebensumstände sind unterschiedlich, und die Idee funktioniert nicht für alle von uns. Doch das muss die anderen nicht davon abhalten, oder? ?

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5. Die Lift-Situation

Dass es dir und deiner Fitness guttut, die Treppe statt den Lift zu nehmen, weisst du längst. Die sportliche Variante hat aber einen weiteren Vorteil. Ein Aufzug verbraucht pro Fahrt etwa 0,015 kWh. Wenn du nur einmal am Tag die Treppe nimmst, sparst du im Jahr rund 5,5 kWh. Bei einer einigermassen effizienten Waschmaschine neutralisierst du damit neun Waschladungen – nicht über Kompensationsprojekte, sondern mit tatsächlich nicht verbrauchtem Strom. ⚡

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Basel, 08.02.2023