Bist du mit dem Velo in der Stadt unterwegs, gibt es definitiv angenehmere Verkehrssituationen als Tramhaltestellen mit hohen Bordsteinkanten. Doch an Lösungen für diese sogenannten Kaphaltestellen wird gearbeitet: Bereits seit November 2021 testet das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) gemeinsam mit der BVB an der Haltestelle Bruderholz ein «velofreundliches Tramgleis». Der Grundgedanke: Eine Gummifüllung in der Schiene verhindert, dass dein Reifen ins Gleis gerät und du deswegen stürzt.
Velofreundliches Tramgleis 2.0
An der Sevogelstrasse wurde nun eine neue Idee der Projektverantwortlichen umgesetzt: «Wir haben die Gleise ein kurzes Stück vor und ein kurzes Stück nach der Haltestelle mit der Gummifüllung ausgerüstet, sodass man sicher in die Mitte zwischen den beiden Schienen und wieder zurück wechseln kann», so Adrienne Hungerbühler vom BVD. Im Praxiseinsatz werden farbige Markierungen und Piktogramme auf der Strasse auf die Wechselmöglichkeit hinweisen, um Klarheit für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen.
«Das Gleis mit der Gummifüllung gibt Sicherheit. Ich konnte es überqueren, ohne einen Winkel fahren zu müssen.»
Die Reaktionen der Velofahrenden am vergangenen Samstag waren positiv. Zwar gab es noch diverse Verbesserungsvorschläge, doch es herrschte Einigkeit, dass das Fahren entlang der Haltestelle so sicherer und einfacher abläuft. Der Test erfolgte in mehreren Phasen mit unterschiedlichen Vorgaben, wie beispielsweise während der Querung zu bremsen. Zudem waren die Teilnehmenden mit «normalen» Velos, E-Bikes, Cargobikes, Liegevelos und Anhängern unterwegs – so entstand ein repräsentativer Querschnitt durch die tatsächliche Nutzung im Alltag. Das BVD wertet die ausgefüllten Fragebögen jetzt aus und zieht daraus die notwendigen Schlüsse.
Wie geht es weiter?
Der Langzeittest an der Bruderholzstrasse läuft sicher noch bis Ende Herbst. Ob er auch in den Wintermonaten fortgesetzt wird, steht aktuell noch nicht fest: Beim aktuellen Test wird eine neue, verbesserte Gummifüllung getestet, bei der sich noch erweisen muss, dass sie resistenter ist und damit auch bei tiefen Temperaturen funktioniert. Im Frühjahr 2025 werden die Projektverantwortlichen einen umfassenden Bericht erstellen und dem Grossen Rat vorlegen, der dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden hat.
Basel, 20.8.2024