Die Zukunft der Mobilität im Fokus

Die Mobilitätsakademie ist neue Partnerin von Basel unterwegs. Im Interview mit Jörg Beckmann, Direktor der Mobilitätsakademie, erfährst du, wofür die Mobilitätsakademie steht, welche Ziele und Projekte sie verfolgt und warum sie Basel unterwegs unterstützt.

Mann mit zwei Kindern auf Cargobike in Basel

Hallo Jörg. Wir freuen uns sehr, dass die Mobilitätsakademie neu Partnerin von Basel unterwegs ist. Kannst du unserer Community kurz erklären, was die Mobilitätsakademie genau ist und was sie macht?

Die Mobilitätsakademie wurde 2008 vom Touring Club Schweiz als Tochtergesellschaft gegründet und beforscht und gestaltet seit dieser Zeit die grossen Transformationen im Verkehrssektor.

Sie war in den 2010er Jahren Taktgeber beim Fortschreiten der Elektromobilität in der Schweiz und lancierte mit carvelo das weltweit erste und nach wie vor grösste Sharing-Angebot für elektrische Cargobikes. Dieses erweitern wir übrigens aktuell mit den vierrädrigen Micro-Vans – den Smargos.

Zuletzt hat die Mobilitätsakademie CHACOMO, den Schweizer Branchenverband für die geteilte Mobilität, sowie die international agierende Drone & Vertical Mobility Academy (DAVMA) gegründet.

örg Beckmann, Direktor der Mobilitätsakademie

Warum unterstützt die Mobilitätsakademie Basel unterwegs?

Wir arbeiten seit längerem sehr gerne und gut mit der Stadt Basel zusammen und teilen mit Basel unterwegs das Ziel, die nachhaltige Mobilität zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir mehr Fahrten, Fahrzeuge und Infrastrukturen gemeinschaftlich nutzen. Programme wie unser «Shared Mobility Booster», der Städten und Gemeinden genau dabei helfen soll, passen daher prima zur Mission von Basel unterwegs.

Diesen Monat startet ein weiteres Projekt, bei dem die Mobilitätsakademie und der Kanton Basel-Stadt sowie weitere Partner zusammenarbeiten. Worum handelt es sich dabei?

Das Projekt LEMOBS (Light Electric Mobility Sandbox) hat zum Ziel, die Nutzung schwerer und grosser Fahrzeuge im Individual- und Geschäftsverkehr durch die Verwendung von kleineren und leichteren Fahrzeugen wie Micro-Cars und -Vans oder Transport-Velos zu ersetzen. Bestandteil des Projektes sind zwei lokale Simulationen («Sandboxes») in den Städten Basel und Bern. Anhand dieser werden die Stärken, Schwächen, Chancen und Möglichkeiten einer stärkeren und schnelleren Integration innovativer «Light Electric Vehicles (LEVs)» in den Stadtverkehr erarbeitet.

Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wie sieht aus deiner Sicht die Mobilität in 10 Jahren aus? Und was muss dafür in den nächsten Jahren noch passieren?

Damit unsere Mobilität – und jene unserer Kinder und Kindeskinder – eine Zukunft hat, müssen wir sie erstens dekarbonisieren, das heisst voll elektrifizieren. Zweitens müssen wir sie deprivatisieren, also das Teilen von Autos, Velos, Trottis und Parkplätzen zu einer alltäglichen Selbstverständlichkeit werden lassen. Und drittens müssen wir unsere Mobilitätswerkzeuge so weit wie möglich demotorisieren, mit anderen Worten: die aktive Mobilität in den Städten jetzt auf das nächste Level heben.

Basel, 27.11.2024