In unserer Welt existieren nur wenige universelle Wahrheiten. Eine davon lautet: Niemand steht gern im Stau. Trotzdem drängt sich der Eindruck auf, dass viele von uns die dabei – meistens auf dem Weg ins Büro und wieder zurück nach Hause – verschwendete Zeit als selbstverständlich hinnehmen. Dabei haben wir durchaus Einfluss auf das tägliche Geduldsspiel auf Asphaltuntergrund.
Wie wir unseren Arbeitsweg gestalten, ist und bleibt natürlich eine individuelle Entscheidung. Doch mit einem durchdachten Mobilitätsmanagement können Unternehmen viel dazu beitragen, Alternativen zum «Eine Person, ein Auto»-Modell attraktiver zu machen. Hier einige konkrete Beispiele, wie das funktionieren kann:
«Bike to Work»
Sicher habt ihr schon von der jährlichen «Bike to Work»-Challenge gehört, für die in diesem Jahr 109’090 Personen aus 3840 Betrieben in die Pedale getreten haben. Natürlich befinden sich darunter viele Gewohnheitsradler, die immer mit dem Velo unterwegs sind. Aber es machen auch genügend «Newbies» mit, die das Velopendeln für die Aktion mal testen – und anschliessend dabei bleiben. Denn oft überrascht es, wie schnell man auf zwei Rädern ins Büro gelangt. Hinzu kommen der klare, frisch durchgelüftete Kopf, die verbrannten Kalorien und nach einigen Wochen auch die merklich strafferen Oberschenkel.
Übrigens müsst ihr nicht zwingend auf die nächste «Bike to Work»-Ausgabe warten. Eine solche Aktion könnt ihr auch nur für euer Unternehmen an den Start bringen, vielleicht mit Preisen für die fleissigsten Radlerinnen und Radler. Oder ihr messt euch mit der Firma gegenüber, wie wäre das? In jedem Fall lässt sich eine solche Aktion gut auf Social Media begleiten, was die Geschäftsleitung und das Marketing-Team sicher positiv stimmt.
Persönliche Mobilitätsbudgets
Mitarbeitende durch den Abbau von Parkplätzen zu anderen Mobilitätsformen anstelle des Autos zu «überreden», könnte durchaus auf Unmut stossen. Ein alternativer Ansatz sind persönliche Mobilitätsbudgets, die entweder für die Miete eines Parkplatzes eingesetzt werden können, oder eben für den Kauf eines U-Abos oder das Leasing eines E-Bikes. Mit jeder Einzelperson, die auf eine andere Mobilitätsform setzt, braucht es einen Parkplatz weniger. So müssen weniger Parkplätze erstellt werden oder bestehende Parkplätze können nutzbringender verwendet werden (z.B. für Kundinnen und Kunden oder Vermietung an umliegende Bewohnerschaft).
Carpooling organisieren
Zugegeben: Das Auto stehenzulassen fällt nicht in allen Situationen gleich einfach. Die Länge des Arbeitswegs und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr können je nach Wohnort durchaus für die Option auf vier Rädern sprechen. Doch wer sagt, dass man immer allein im Auto sitzen muss? Carpooling reduziert die Kosten für jede und jeden Einzelnen und sorgt für weniger Verkehr. Unternehmen können Fahrgemeinschaften fördern, indem sie beispielsweise die Organisation über eine eigene App, das Intranet oder die gute alte Pinnwand ermöglichen. Es gibt auch Fahrgemeinschaftsplattformen im Netz, denen sich ein Unternehmen einfach anschliessen kann.
Mobility as a Service
Zum Abschluss wollen wir noch den Goldstandard ins Auge fassen. Am einfachsten macht man es den Mitarbeitenden, wenn eine Plattform für sämtliche Mobilitätsbedürfnisse zur Verfügung steht, die auch noch alle Mobilitätsformen abdeckt. Sprich: über die man sowohl den eigenen Arbeitsweg als auch Dienstfahrten und vielleicht auch Freizeitfahrten planen, buchen und bezahlen kann, und das mit dem Firmenwagen, dem Zug, dem E-Trotti vom Sharing-Anbieter oder was eben sonst noch in Betracht kommt. Positiver Nebeneffekt: Damit kann auch die Abrechnung aller Spesen auf einer einzelnen Plattform gebündelt werden, was die Buchhaltung sicher wohlwollend zur Kenntnis nehmen wird.
Fazit: Gemeinsam in die Zukunft
Die Einführung eines innovativen Mobilitätsmanagements ist eine Investition in die Zukunft eines Unternehmens. Gründe dafür gibt es viele, von der höheren Attraktivität als Arbeitgeber auf einer strategischen Ebene bis hin zu weniger staubedingten Verspätungen am sehr praktisch gedachten Ende der Skala. Einen Überblick über mögliche Bausteine für ein solches Mobilitätsmanagement findet ihr hier.
Falls ihr weitere Ideen habt oder das System in eurem Unternehmen so gut funktioniert, dass wir es einmal vorstellen sollten, dann meldet euch gern bei uns.
Basel, 6. November 2024