Job tauschen und weniger pendeln
Jeden Tag kommen mehr als 100'000 Pendler nach Basel. Gleichzeitig verlassen 30'000 Personen zum Arbeiten die Stadt. Das kostet viel Zeit und verursacht jede Menge Verkehr. Warum nicht den Job tauschen? Carola Graf hat tausche-job.ch ins Leben gerufen. Die Unternehmerin aus Solothurn verrät uns, wie die neue Plattform funktioniert und wer davon profitiert.
Carola, was bietet eure Plattform?
Wie der Name schon sagt, wollen wir mit tausche-job.ch interessierten Arbeitnehmenden die Möglichkeit bieten, ihre Arbeitswege zu verkürzen. Das funktioniert, indem sie ihren Job mit einem anderen Plattform-User, der den gleichen oder sehr ähnlichen Job hat, tauschen. Das Ziel ist es, näher am eigenen Wohnort zu sein.
Und wie kamst du auf diese Idee?
Diese Idee ist schon sehr alt (lacht). Doch erst letztes Jahr haben wir wirklich mit dem Aufbau und der Umsetzung begonnen. Die ganze Klimadebatte und das grosse Thema Reisen resp. eben weniger Reisen hat uns dazu angespornt. Denn wenn wir schauen, wie stark der Pendelverkehr in den letzten Jahren zugenommen hat, müssen wir etwas unternehmen. Eine solche Plattform aufzubauen ist aber aufwändig und es braucht einiges an Arbeit, damit sie reibungslos funktioniert.
Ist es wie eine Dating-Plattform, einfach für Jobs?
Ja, genau. Du meldest dich an – natürlich alles vertraulich, diskret und kostenlos. Und dann sucht die Plattform ein für dich geeignetes Gegenüber. Passende Plattform-User können ihre Informationen austauschen und zuerst gemeinsam schauen, ob ein Stellentausch auch realistisch ist. Danach gehen diese beiden Personen dann jeweils zu ihren jeweiligen Chefs und suchen das Gespräch.
Und was sagen die Arbeitgeber dazu?
Es ist sicherlich ein neues Konzept, aber es liegt nur im Interesse eines Arbeitgebers, dass die Mitarbeitenden ausgeruht und fit zur Arbeit erscheinen. Man weiss heute, dass lange Pendelstrecken nicht gesund sind und die Produktivität von Mitarbeitenden sinkt. Kurze Wege motivieren.
Also gut für Mitarbeiter und Unternehmen. Und wer profitiert noch?
Natürlich die ganze Schweiz. Weniger Pendlerverkehr heisst weniger Stau, weniger CO2 Ausstoss. Und natürlich profitieren auch die Familien. Es bleibt mehr gemeinsame Zeit und Raum für Erholung.
Gibt es auch spezielle Branchen, die ihr im Auge habt?
Die Plattform steht für alle Personen aus allen Branchen zur Verfügung. Natürlich gibt es Branchen die eher davon betroffen sind resp. von der Plattform profitieren können. Für grössere Unternehmen verfolgen wir die Idee, eine eigene Applikation anzubieten.
Auch der Bundesrat hat eure Pläne interessiert aufgenommen. Wie geht es weiter?
Das ist wirklich sehr erfreulich, dies von Seiten des Bundesrats zu hören. Jetzt geht es zunächst darum, die Plattform und den Service kontinuierlich auszubauen und das kostenlose Angebot bekannt zu machen.
Wolltest du auch schon mal deinen Arbeitsweg verkürzen? Dann probiere doch die neue Plattform mal aus.
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