Die Stimme aus dem ÖV
Prisca Hänggi ist die Frau hinter den freundlichen Ansagen in den Bussen und Trams in Basel. Sie verriet uns im Interview, wie sie Sprecherin wurde und die Ansagen produziert werden.
Deine Stimme kennen fast alle, aber erkennt man dich auch auf der Strasse?
Nein, normalerweise nicht (lacht). Ich spreche im Alltag auch selten Hochdeutsch, aber es ist schon passiert, dass mir fremde Personen sagten, sie glaubten mich zu kennen, wüssten aber nicht woher. Das liegt dann daran, dass sie meine Stimme eben irgendwo schon öfters gehört hatten – auch auf Mundart.
Wie wurdest du eigentlich Sprecherin?
Noch während der Schauspielausbildung wurde ich angefragt, ob ich spontan einspringen könne für eine Sprecherin, die einen Studiotermin verpasst hatte. So hat das angefangen. Mit der Zeit kamen immer mehr Sprech-Aufträge rein, von überall her. Ich habe dann dreizehn Jahre lang tagsüber als Sprecherin und abends als Schauspielerin gearbeitet. Mittlerweile bin ich hauptberuflich als Profi-Sprecherin tätig.
Du sprichst nicht nur für die BVB Ansagen?
Ich spreche auch für die BLT, die BOGG und diverse Busunternehmen, aber auch in Filmen, Fernsehdokumentationen und weiteren Beiträgen kann man mich hören. Die Aufnahme-Sprachen sind je nachdem Deutsch, oder ein Schweizer Dialekt.
Die BVB hat viele Haltestellen, spezielle und saisonale Ansagen – also einiges zum Sprechen. Wie funktioniert die Produktion?
Also entweder werde ich von einer Agentur, einem Studio, oder vom Kunden direkt angefragt. Für die BVB-Durchsagen werde ich vom Studio gebucht. Dort kriege ich den Text und spreche die gewünschten Ansagen. Mit dabei ist dann auch ein Kollege oder eine Kollegin von der BVB. Dann werden die Aufnahmen bearbeitet, final ausgespielt und dem Kunden geschickt. Die BVB lädt die Tondateien ins Leitsystem und von dort aus werden die Ansagen ausgespielt.
Von dir wird auch die Ansage gesprochen «Bitte machen Sie die Türen frei, damit wir weiterfahren können. Danke.». Was ist bei solchen Ansagen wichtig?
Ein homogener Klang ist sehr wichtig. Die Fahrgäste sind Kunden und sie sollen sich wohl fühlen, auch wenn sie eine Türe freigeben sollen, oder bei einer Umleitung wegen einer Baustelle. Hier wirkt eine gleichmässige, freundliche und deutliche Stimme angenehm.
Und falls es spontane Durchsagen gibt?
Diese kann man natürlich nicht vorbereiten. Sie kommen dann direkt von der Leitstelle.
Prisca, vielen Dank für das Interview und bis demnächst im Tram oder Bus.
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