Fairness im Strassenverkehr geht uns alle an. Wer heute zu Fuss geht, fährt morgen Velo oder Auto und nutzt später noch das Tram. Also bitte mit Rücksicht! Das Verkehrsklima dankt.
Fair im Kreisverkehr
Gegenseitige Rücksichtnahme ist überall wichtig – aber ganz besonders im Kreisel. Denn so praktisch diese Rondelle auch sein mögen, für Velofahrende fehlt hier die eigene Infrastruktur. Deswegen braucht es zwingend Klarheit und Einigkeit, was die geltenden Regeln betrifft. Wir präsentieren:
How to Kreisel – in 7 Punkten
- Im Kreisel gilt Linksvortritt. Bei der Einfahrt in den Kreisel immer den Fahrzeugen im Kreisel den Vortritt lassen.
- Velos fahren in der Mitte ihrer Fahrspur. Um dies zu erleichtern, können sich Velofahrende bereits einige Meter vor dem Kreisel mittig einordnen.
- Im einspurigen Kreisel und kurz davor nicht überholen. Damit sinkt die Gefahr, andere Verkehrsteilnehmende zu übersehen.
- Das Herausfahren aus dem Kreisel muss angezeigt werden. Autos blinken, Velofahrende geben ein deutliches Armzeichen vor Verlassen des Kreisels.
- Erste Ausfahrt? Schon vor der Einfahrt signalisieren. Wer den Kreisel direkt an der ersten Ausfahrt wieder verlässt, setzt schon vor dem Einfahren den Blinker oder gibt ein Armzeichen.
- Vorsicht vor totem Winkel. Immer darauf achten, beim Verlassen des Kreisels Velo- oder Motorradfahrenden nicht den Weg abzuschneiden.
- Achtung, Fussverkehr! Nach den Kreiselausfahrten folgen häufig Fussgängerstreifen. Zu Fuss darf die Strasse nur auf diesen überquert werden. Fahrzeuglenkende müssen beim Ausfahren vorbereitet sein, um rechtzeitig zu bremsen.
Fair geht immer vor
Natürlich gibt es im Strassenverkehr noch weit mehr Situation, die ein gewisses Konfliktpotenzial aufweisen. Hast du unsere Videoclips schon angeschaut? Sie bringen Fairness ganz einfach auf den Punkt. Zoe Scarlett und Roland Herrmann sind mit dabei und setzen sich auf sympathische Art für Rücksicht und Toleranz unter den Verkehrsteilnehmern ein. Hier geht's zu den Clips. Neben einem Lächeln sind es noch ein paar weitere Dinge auf dir ihr achten könnt. Wir haben mal fünf wichtige Punkte für dich zusammengetragen. Fehlt noch etwas?
Musik unterwegs hören ist eine tolle Sache. Doch es ist eine Frage der Lautstärke, damit man merkt, was in der Umgebung läuft. Und das betrifft nicht nur Velofahrer. Auch im Auto sollte es nicht zu laut dröhnen und als Fussgänger solltest du deine Sinne beisammen haben. Im Tram oder Bus ist es natürlich eine Frage der Rücksicht, nicht gleich alle Mitreisenden zu beschallen.
Die Regeln am Fussgängerstreifen sind klar; der Vortritt gehört den Fussgängern (Ausnahme Tram!). Leider sieht man immer mal, dass das Auto stoppt und das Velo noch vorm Fussgänger durchbraust. Mit ein wenig Weitsicht lässt sich das Tempo rechtzeitig reduzieren und der Fussgänger kommt sicher auf die andere Seite, bevor du mit deinem Velo am Fussgängerstreifen bist. Ein kleiner Appell auch an die Fussgänger: Ihr müsst klar eure Absicht anzeigen, indem ihr vor dem Überqueren einen Halt einlegt und in Richtung des Autos schaut. Beim Blick auf das Smartphone oder mit lauter Musik im Ohr geht das aber nicht wirklich …
Velos dürfen fast überall durchfahren – aber eben nicht überall. Fussgängerzonen und Parks sind – ohne wenn und aber – den Fussgängern vorbehalten. Vermeide unnötigen Stress mit den Fussgängern oder gar heikle Situationen und steige vom Drahtesel ab und schiebe deinen Liebling die (meist nur) wenigen Meter. Dasselbe gilt auch für unübersichtliche Stellen. Wenn du das nächste Mal statt mit dem Velo zu Fuss unterwegs bist, wirst du dankbar über diese Form der Rücksicht sein.
Als Velofahrer hast du einen erheblichen Vorteil in Stau-Situationen. Doch das sogenannte «Durchschlängeln» ist gerade bei Autofahrern sehr unbeliebt. Für sie ist es nur schwierig zu erkennen, von wo du kommst. Hier sind aber auch die Automobilisten gefragt: Bleibt rechts eine Gasse frei, können die Velos einfach vorbeifahren; ohne drängeln und schlängeln. Alles ein Frage der Fairness.
Häufig teilen sich Velos und Fussgänger den knappen Raum. Wenn sich die Verkehrsteilnehmer als gleichberechtigte Partner verstehen und mit Respekt unterwegs sind, ist es für alle angenehmer und entspannter – «Fair im Verkehr» läuft es am Besten und man ist gern in Basel unterwegs. Der Stadtverkehr ist ein grosses miteinander. Wer anderen gegenüber freundlich ist, wird oft auch selbst so behandelt, getreu dem Motto: «The smile you send out returns to you.»
Die 5-Minuten-Theorie
Basel unterwegs hat noch eine Theorie auf Lager. Denn wann kommt es eigentlich zu mangelnder Rücksicht? Meist dann, wenn man im Stress ist und vermeintlich keine Zeit bleibt – Zeit für eine freundliche Geste oder gar einen Stop am Fussgängerstreifen.
Wie wäre es also, wenn alle nur fünf Minuten früher aus dem Hause gingen. Dann bliebe Zeit für ein Lächeln, ein Durchatmen und Freiraum für etwas mehr Gelassenheit. Das wäre nicht nur angenehm für alle anderen, sondern auch für dich selbst. Wir finden, das ist doch mal einen Versuch wert.
Übrigens: Fairness ist auch in anderen Städten ein Thema. Zum Beispiel in Zürich. Für ein entspanntes Verkehrsklima empfehlen die Zürcher: Sei so unterwegs, wie wenn dein Grosi dabei wäre. Schau mal bei Grosi-an-Bord.ch
Neulich beim Bahnhof SBB
Wenn beim Bahnhof SBB Velos und Fussgänger aufeinander treffen… Fair im Verkehr, Goppeloni!